Realisierte Objekte
Wohnbebauung mit Schieferfassade: Schule mit neuer Nutzung
Text: www.rathscheck.de | Foto (Header): © Rathscheck Schiefer
Als in Meinerzhagen 1955 ein neues Wohngebiet errichtet wurde, entstand auch eine neue Schule. Viele Jahre hat sie gut gedient, bis die Kinder, die hier aufwuchsen, erwachsen wurden und wegzogen. Die Alte Gemeinschafts-Hauptschule hat 2017 ausgedient. Bereits seit 2015 suchte die Stadtverwaltung nach einem Investor für die alte Schule.
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 4.2020
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Inhalte des Beitrags
Die drei Investoren DDM Rolf Lutz, DDM Mike Sternkopf und Pflegedienst-Chef Claudius Hasenau nahmen sich der Schule mit einem Investitionsvolumen von 18 Mio. Euro an. Ziel war das „Quartier der Generationen“, ein Bauwerk mit breitem Nutzen für die Stadt.
Basis für die umfangreichen Umbauten war eine besonders robuste Bausubstanz mit 3 m hohen Räumen. Die Ziegelmauerwerke der Schule sind 48 cm dick und beide Gebäudetrakte komplett unterkellert. Auf eine Nutzlast von 500 kg/m² sind die Betondecken der Schule ausgelegt und entsprechend robust in der Handhabung für zukünftige Anwendungen.
Die alte Schule setzt sich aus zwei Gebäuden zusammen. Das 133 m lange Hauptgebäude beherbergt heute zu ein Viertel ein Demenzwohnheim. Eine Hälfte des Gebäudes ist im Erd- und Obergeschoss als sozialer Wohnungsbau konzipiert. Es entstanden 34 öffentlich geförderte, barrierefreie Wohnungen. Und die insgesamt 17 Wohnungen unter dem Dach sind frei finanzierter Wohnungsbau. Der kürzere Trakt gegenüber bietet auf seinen 67 m Länge durchweg Mietwohnungen und im hinteren Teil einen Kindergarten. Das ursprüngliche einfache Satteldach der alten Schule wurde komplett abgerissen und bei gleicher Firsthöhe zu einer Steil-Mansarde mit Flachdach umgestaltet. Die neue Solaranlage leistet 198 kWp. Ein Blockheizkraftwerk mit 20 kW/Std. ergänzt die Energiezufuhr.
Die 7.500 m² große Fassade wurde mit dauerhaften Materialien des Dachdeckerhandwerks bekleidet. Die Dachdecker-Investoren entschieden sich an der Fassade für eine Mischung aus Schiefer und Biberschwanzziegel. Die Ziegel sind grau glasiert und der rechteckige Schiefer von Rathscheck Schiefer in vier Gebindehöhen zu einer Dynamischen Deckung gestaltet. Die großen Gebäude werden durch die Materialwahl reduziert. Auch die neuen Balkone teilen die Bauten. Um die Forderungen des KfW-Hauses 55 zu erfüllen, darf der Energieverbrauch der gewählten Konstruktionen maximal 55 % des von der Energieeinsparverordnung geforderten Wertes erreichen. Daraus ergeben sich in etwa folgende U‑Werte: Flachdach, Steildach und Wand 0,20/0,24 W/(m²K) —> 0,11/0,13 W/(m²K) < U ≤ 0.14 W/(m²K).
Die 48 cm dicke Ziegelwand wurde mit 14 + 12 cm MW (WLS 031) gedämmt. Die Dämmung wurde zweilagig zwischen 26 × 6 cm dicke Balken verlegt. Darauf folgte eine Windsperre, Lattung und Konterlattung. Für Schiefer wurde statt einer Konterlattung eine Vollschalung verlegt. Auf den Steil- und Flachdächern kamen 24 cm dicke PU‑Aufsparrendämmungen zum Einsatz. Für den erforderlichen Komfort erhielten alle Gebäude Aufzüge. Acht Aufzüge fahren vom Keller bis unters Dach. Im Innenhof zwischen den zwei Gebäudetrakten wurde ein reizvoller Garten mit einem Wasserlauf angelegt. Die Gebäude sind heute komplett genutzt.
Weitere Informationen unter www.rathscheck.de
Projektdetails
Sanierung Quartier der Generationen 2017–2018 |
Architekt IBC Ingenieure Cerkuc & Wegge GbR, Dortmund, www.ibc-ingenieure.de |
Bauherren Rolf Lutz GmbH, Gelsenkirchen, www.lutzdach.de Mike Sternkopf, Sachverständiger, Gelsenkirchen, www.sternkopf-sv.de Claudius Hasenau, Gelsenkirchen, www.apd.de |
Handwerker Fassade und Dach Rolf Lutz GmbH, www.lutzdach.de |
Schiefer Dynamische Rechteckdeckung, Rathscheck Schiefer, Mayen www.rathscheck.de |