Kooperative Ansätze und Prozesse bei der energetischen Quartiersentwicklung: Best-Practice in Berlin

Kooperative Ansätze und Prozesse bei der energetischen Quartiersentwicklung: Best-Practice in Berlin

Städtebau & Quartiersentwicklung

Kooperative Ansätze und Prozesse bei der energetischen Quartiersentwicklung: Best-Practice in Berlin

Text: Paul-Martin Richter | Foto (Header): © MAY – STOCK.ADOBE.COM

Ein Großteil der Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Reduktion von Kohlenstoffdioxidemissionen erfolgt in Städten und Gemeinden. Das Quartier als lokale Handlungsebene hat dabei eine zentrale Bedeutung. Positive Beispiele aus Berlin zeigen auf, wie handlungsund akteursübergreifende Lösungen gelingen können.

Auszug aus:

Grundstücks- und akteursübergreifende Lösungen bieten die Möglichkeit zur Umsetzung von Maßnahmen, die bei der Betrachtung ausschließlich von Einzelgebäuden nicht möglich sind, insbesondere bei der Energieversorgung. Zudem ermöglicht die handlungsfeldübergreifende Betrachtung eine sinnvolle Verknüpfung von Maßnahmen zur Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz mit Aspekten klimafreundlicher Mobilität oder auch der Klimaanpassung. Und schließlich können energetische Maßnahmen auf Quartiersebene mit Anforderungen, z. B. der Versorgung mit Wohnraum und sozialer Infrastruktur, baukulturellen Aspekten oder Sozialverträglichkeit verbunden werden.

Im Jahr 2016 wurden das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) und das dazugehörige Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) beschlossen. Die ehrgeizigen Klimaschutzziele erhielten dadurch einen gesetzlichen Rahmen und ein zentrales Instrument der Klimaschutzpolitik speziell für das Land Berlin. Das Interesse, sich mit Klimaschutzaspekten in Quartieren zu beschäftigen, nimmt seitdem deutlich zu. Maßnahme 1 des BEK im Handlungsfeld Gebäude und Stadtentwicklung lautet „Quartierskonzepte entwickeln und umsetzen“.

Ein energetisches Quartierskonzept dient der Entwicklung von gebäude-, handlungsfeld- und akteursübergreifenden
Strategien und Maßnahmen zur CO₂-Reduktion innerhalb eines abgegrenzten Stadtgebiets. Hierbei handelt es sich um ein informelles Planungsinstrument, welches verschiedene Belange und Fachthemen interdisziplinär betrachtet und miteinander verknüpft, ähnlich wie bei einem ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) bzw. INSEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept). Auch die Förderlandschaft zur Unterstützung der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen entwickelte sich stetig auf Bundesund auf Landesebene weiter. Mittlerweile gibt es in fast allen Berliner Bezirken Erfahrungen mit Klimaschutzkonzepten auf Quartiersebene. Das Land Berlin hat dazu eine unabhängige Service- und Beratungsstelle für energetische Quartiersentwicklung etabliert, die die Bezirke bei der Vorbereitung und Umsetzung entsprechender Vorhaben unterstützt. Darüber hinaus entwickelt sie Arbeitshilfen und organisiert Erfahrungsaustausch.

Beispiele für kooperative Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen

Die Entwicklung und die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen für den Klimaschutz auf Quartiersebene sind gekennzeichnet von einem Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure. Dies entsprechend den lokalen Rahmenbedingungen und Zielstellungen zu planen und zu steuern, ist eine wichtige Aufgabe im Prozess. Besonders hervorzuheben sind Kooperationen bzw. Beteiligungen innerhalb der Verwaltung, zwischen Verwaltung und lokalen Schlüsselakteuren, als Zusammenschluss von Eigentümern sowie der Betroffenen bzw. der „breiteren Öffentlichkeit“.

1 | Wärme- und Kälteversorgung Areal Haus der Statistik
ABBILDUNG: BRUSSOBAUM/BERLINER STADTWERKE

2 | Gründungsversammlung Energiegenossenschaft nahwärme-eichkamp.berlin eG am 6. Juli 2024
FOTO: FLORIAN BOLK

RESSORTÜBERGREIFENDE ZUSAMMENARBEIT IM „KLIMATEAM“
Energetische Quartiersentwicklung als interdisziplinärer Ansatz erfordert umfangreiches Fachwissen. Auch wenn dieses bei Bedarf durch die externe Vergabe von Gutachten und Unterstützungsleistungen durch die Verwaltung „eingekauft“ werden kann, bedarf es einer kontinuierlichen fachlichen Auseinandersetzung und Qualifikation, vor allem in den planenden und bauenden Ämtern der Verwaltung. So hat beispielsweise in Berlin jedes bezirkliche Hochbauamt einen Energiebeauftragten, der sich mit der Energieversorgung und -einsparung bei bezirklichen Liegenschaften befasst. Im Stab des Bezirksbürgermeisters sind darüber hinaus Klimaschutzbeauftragte angesiedelt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Klimaschutzes im Alltagshandeln der bezirklichen Verwaltung befassen. Häufig stoßen diese Strukturen allerdings an ihre Grenzen, z. B. wenn Klimaschutz und Milieuschutz oder Denkmalschutz mit- und gegeneinander abgewogen werden sollen. Auch fehlt es außerhalb bestimmter Verfahren, z. B. Städtebauförder- oder Bebauungsplanverfahren, an geeigneten Strukturen und Arbeitsprozessen, die eine Befassung mit energetischer Quartiersentwicklung ermöglichen.

Im Stadtentwicklungsamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin wurden mit der Einrichtung eines „KlimaTeams“ Strukturen geschaffen, die es bei knappen zeitlichen und personellen Ressourcen ermöglichen sollen, relevante Klimathemen bei einer Ansprechperson pro Fachbereich zu bündeln und als Kontakt innerhalb der Verwaltung sichtbar zu machen. Dazu gehören Mitarbeitende der Bereiche Bauleitplanung, Städtebauförderung, Denkmalschutz oder Bauordnungsrecht. Koordiniert wird das „KlimaTeam“ vom Amtsleiter für Stadtentwicklung. Die Arbeitsweise des „KlimaTeams“ folgt einem projektorientierten Ansatz. Es gibt regelmäßige Sitzungen, in denen besonders relevante Themen für den gesamten Bezirk oder konkrete bauliche Vorhaben und Entwicklungsprozesse besprochen werden. Anlassbezogen werden weitere Fachämter zur Teilnahme eingeladen. Innerhalb des Stadtentwicklungsamtes sollen so vor allem der Informationsfluss und der Austausch bei Planungen und konkreten Projekten gewährleistet werden. [1]

KOOPERATIONSVEREINBARUNGEN MIT LOKALEN SCHLÜSSELAKTEUREN
In komplexen und kostenintensiven Entwicklungsprozessen ist der Abschluss von Absichts- oder Kooperationsvereinbarungen ein übliches Mittel. Kooperationsvereinbarungen oder privatrechtliche Verträge sind i. d. R. auch Grundlage z. B. für die Weiterleitung von Fördermitteln. Beim Modellprojekt „Haus der Statistik“ im Berliner Bezirk Mitte haben sich im Jahr 2018 fünf Partner zu einer Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen [2]. Ziele sind der Erhalt und die Entwicklung des Standorts, welcher in den Jahren zuvor auf Druck der Zivilgesellschaft und schließlich mit politischer Unterstützung vor dem Verkauf durch das Land Berlin und einem möglichen drohenden Abriss bewahrt wurde. Vorbildliche Lösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung sind Teil des neuen städtebaulichen Konzepts. Das Modellprojekt zeichnet sich zudem durch ein hohes Maß und durch Kontinuität bei der Mitwirkung durch die breite Stadtgesellschaft aus. Kooperationspartner sind die aus der zivilgesellschaftlichen Initiative hervorgegangene ZUsammenKUNFT Berlin eG, die BIM Berliner Immobilien Management GmbH, die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und das für das Bebauungsplanverfahren zuständige Bezirksamt Mitte von Berlin. In der bereits mehrfach verlängerten und aktualisierten Kooperationsvereinbarung sind die gemeinsamen Ziele, aktuelle Verantwortlichkeiten und die künftigen Rollen der Partner festgeschrieben.

In dieser Verantwortungsteilung haben die BIM und die WBM, wiederum im Rahmen einer Kooperation, die Berliner Stadtwerke GmbH mit der Konzipierung und Umsetzung einer innovativen Wärme- und Kälteversorgung des 32.000 m² großen Areals mit einer künftigen Geschossfläche von mehr als 100.000 m² beauftragt. Das Projekt wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Die Bausteine der Wärmeversorgung bestehen aus Wärmepumpenzentralen und einem kalten Nahwärmenetz, das mittels Wärmetauschern aus dem angrenzenden Abwasserkanal gespeist wird. Bei Bedarf kann so auch Wärme aus den Gebäuden für deren Kühlung wieder abgeleitet werden. Es werden Wärmepumpen installiert und durch Power-to-Heat-Anlagen sowie Wärme- und Kältespeicher zur Abfederung von Spitzenverbräuchen ergänzt. Schließlich sollen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern einen Teil des benötigten Stroms für die Wärmepumpenzentralen erzeugen.

KOOPERATION VON EIGENTÜMERN UNTEREINANDER – DIE ENERGIEGENOSSENSCHAFT
Insbesondere in Gebieten mit heterogener Eigentümerstruktur ist die Ansprache der Einzeleigentümer aufwendig. Gleichermaßen bestehen für die Einzeleigentümer begrenzte Möglichkeiten, Einsparpotenziale von CO₂ und Investitionskosten allein auf ihrem Grundstück zu realisieren. Ein Zusammenschluss z. B. als Eigentümerverein vereinfacht die Kommunikation und Organisation untereinander. Er ermöglicht auch die Beantragung von Fördermitteln für Maßnahmen, die über die eigene Grundstücksgrenze hinweggehen.

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich zwei Siedlervereine – der Siedlerverein Eichkamp e. V. und die Interessengemeinschaft Siedlung Heerstraße e. V. – zu einem eigenen Arbeitskreis Energie zusammengeschlossen. Hier werden regelmäßig Erfahrungen ausgetauscht und Veranstaltungen durchgeführt, bei denen Fachleute über Fördermöglichkeiten, Heizungstausch oder Gebäudemodernisierung informieren. In der Siedlung Eichkamp wurde die Energiegenossenschaft nahwaerme-eichkamp.berlin.de gegründet. Ziel ist die Errichtung eines Nahwärmenetzes für mindestens 100 Anschlussnehmer. Ein ähnliches Vorhaben verfolgt die kliQ-Berlin eG – Genossenschaft für ein klimafreundliches Quartier im Bezirk Steglitz-Zehlendorf [3].

BETEILIGUNG ALS „LERNLABOR“
Transparenz im Planungsprozess ist kein Garant für Akzeptanz von Vorhaben. Ängste und Misstrauen können die Bereitschaft mindern, sich mit komplexen fachlichen Sachverhalten im Zusammenhang mit Klimaschutz und Stadtentwicklung auseinanderzusetzen und neue Erkenntnisse zuzulassen. Information und Beteiligung erhöhen aber die Chance, dass Planungen nicht nur mitgetragen, sondern die Umsetzung tiefgreifender Maßnahmen durch Mitwirkung unterschiedlicher Akteure im Prozess befördert werden. Innerhalb von Beteiligungsverfahren spielt vor allem eine niedrigschwellige Wissensvermittlung eine große Rolle für den Abbau von Wissenshierarchien und die Schaffung von Vertrauen bei den Betroffenen.

Im Fördergebiet Rathausblock im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg werden regelmäßig Veranstaltungen und weitere Beteiligungsformate als „Lernlabore“ durchgeführt. Dies befördert den intensiven und konstruktiven Austausch zwischen Verwaltung, Eigentümern, beauftragten Dienstleistern und Zivilgesellschaft. Die Betroffenen können auch selbst an konkreten Projekten und im privaten Lebensumfeld an der Entwicklung des Quartiers mitwirken [4].

Im Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess zum energetischen Quartierskonzept wurde der beauftragte Dienstleister eng in die Gremien und Prozesse des Stadterneuerungsgebiets eingebunden. Auf den Veranstaltungen berichteten eingeladene Akteure anderer Quartiere von ihren Erfahrungen. Für die Vermittlung technischer und fachlicher Informationen wurden zudem Maßnahmenkarten mit anschaulichen Grafiken entwickelt, in Form von Postkarten im Gebiet ausgelegt und online zur Diskussion gestellt. Wichtige Themenstellungen wurden für die Teilnehmenden somit greifbarer.

3 | Gründungsversammlung kliQ-Berlin eG – Genossenschaft für ein klimafreundliches Quartier am 13. April 2024
FOTO: BIRGIT KÜTTNER

4 | Illustration eines dezentralen Wärmespeichers auf einer Maßnahmenkarte für das
energetische Quartierskonzept Rathausblock

ABBILDUNG: GRIT KOALICK / VISURANTO.DE

Zusammenfassung der Erfahrungen

Klimaschutz im Quartier ist nicht nur Teil integrierter Stadtentwicklung, sondern folgt auch einem ähnlichen Ablauf von (integrierten) Planungsprozessen und unterliegt langfristigen Umsetzungszeiträumen. Gemeinsames Handeln unterschiedlicher Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik gehört gleichermaßen zu den Kennzeichen und wichtigen Gelingensbedingungen des Quartiersansatzes. Kooperatives Handeln ist in allen Phasen energetischer Quartiersentwicklung gefragt. Die Berliner Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

VORBEREITUNGSPHASE – UMSETZUNGSORIENTIERUNG IM BLICK HABEN
Die Initiierung von Quartierskonzepten geht mit einem Abstimmungsbedarf innerhalb der Verwaltung einher. Zuständigkeiten sowie personelle und finanzielle Kapazitäten und Bedarfe für die anstehenden Prozesse sollten vor Projektstart geklärt werden. Dafür braucht es z. T. einen langen Vorlauf. Zur Vorbereitung einer energetischen Quartiersentwicklung gehören u. a. die Festlegung der Ziele, der Zuschnitt des Untersuchungsraums und die Identifikation und Ansprache von Schlüsselakteuren.

Energetische Quartiersentwicklung als langfristiger Prozess setzt entsprechende Ressourcen, Strukturen, Instrumente und das Mitwirkungsinteresse der Akteure vor Ort voraus. Geeignete Formate des Austausches und der Kooperation müssen i. d. R. passgenau entwickelt werden. Dies erfordert umfangreiche Beratung, Erfahrungsaustausch und die Einplanung bzw. Beantragung der notwendigen Budgets. Die Mitwirkung an Information, Beteiligung und Erfahrungsaustausch muss in der Leistungsbeschreibung extern Beauftragter Berücksichtigung finden.

Die Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer ist essenziell für die Entwicklung umsetzungsorientierter Konzepte. Neben der wichtigen Betrachtung der öffentlichen Infrastrukturen können auch private Liegenschaften Keimzellen für Quartiersentwicklungen sein. Nicht selten geht der Impuls für entsprechende Vorhaben auch von lokalen Akteuren aus. Sie sind in die Festlegung der Zielsetzung, die inhaltlichen Schwerpunkte und den Zuschnitt des Projektgebiets einzubeziehen.

KONZEPTERARBEITUNG – LERNPROZESSE UND AKZEPTANZ BEFÖRDERN
Große öffentliche und private Verbraucher und Versorger im Quartier sind in die Konzepterarbeitung einzubeziehen. Für die Bestandsanalyse können sie z. B. Verbrauchsdaten, Angaben zur Beschaffenheit der Gebäude und der technischen Anlagen sowie Informationen zu Bedarfen und ggf. bereits geplanten Maßnahmen beisteuern.

Weitere Betroffene sind zu informieren und zu aktivieren. Dabei dient der Beteiligungsprozess dazu, die Menschen im Quartier für die Ziele und Maßnahmen zu gewinnen, an deren Formulierung sie selbst mitarbeiten sollten. Auch Mitwirkungsmöglichkeiten im späteren Umsetzungsprozess können aufgezeigt bzw. gemeinsam entwickelt werden. Dazu eignen sich einerseits niedrigschwellige und anschauliche Informationen und Wissensvermittlung. Anderseits knüpft energetische Quartiersentwicklung möglichst an weiteren lokal relevanten Themen der Stadtentwicklung an. Eigentümer, lokale Vereine, Bildungseinrichtungen und soziale Träger können als Multiplikatoren die Information der Öffentlichkeit unterstützen. Die von ihnen genutzten Gebäude bzw. betreuten Projekte können in der ein oder anderen Form Gegenstand des Maßnahmenkatalogs eines energetischen Quartierskonzepts werden. Dies stellt einen weiteren Nutzen für die Bewohner des Quartiers dar und kann zur Akzeptanzsteigerung energetischer Quartiersentwicklung beitragen.

UMSETZUNG – MITWIRKUNG ERMÖGLICHEN UND KONTINUITÄT WAHREN
Bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen, vor allem im Bereich der Gebäudesanierung und der Energieversorgung, ist die Zusammenarbeit der öffentlichen und privaten Schlüsselakteure notwendig. Für die Konkretisierung einzelner Maßnahmen, in Planungs- und Genehmigungsprozessen, bei der Beantragung von Fördermitteln, der baulichen Umsetzung oder der Öffentlichkeitsarbeit, bedarf es oftmals intensiver Abstimmung. Hier zahlt sich aus, wenn Kooperationsvereinbarungen und Akteursnetzwerke bereits in den vorangegangenen Phasen geschlossen bzw. aufgebaut wurden.

Für die Information und Beratung lokaler Akteure, einschließlich der Initiierung oder Unterstützung auch von nichtinvestiven Klimaschutzprojekten, ist eine professionelle und kontinuierliche Begleitung erforderlich. Dies kann i. d. R. allein von der Verwaltung nicht geleistet werden. Eine Begleitagentur (Prozesssteuerung, Sanierungsmanagement o. Ä.) kann Informationen bereitstellen und kompetente persönliche Beratung anbieten. Darüber hinaus kann sie ressortübergreifende Zusammenarbeit der Verwaltung unterstützen sowie den Informations- und Erfahrungsaustausch unterschiedlicher Akteure befördern.

Praxisleitfaden für die Berliner Verwaltung
Weiterführende Empfehlungen von der Idee zur Umsetzung energetischer Quartierskonzepte sind im „Praxisleitfaden für die Berliner Verwaltung“ zusammengefasst. Der Leitfaden wurde erarbeitet von der Servicestelle energetische Quartiersentwicklung Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Der Leitfaden enthält auch Hinweise für die Antragstellung im KfW-Programm 432 – Energetische Stadtsanierung. Es sei darauf hingewiesen, dass das Programm infolge der Neuaufstellung des Bundeshaushalts 2024 derzeit ruhend gestellt ist. Eine Antragstellung ist bis auf Weiteres nicht möglich.
Der Praxisleitfaden und weitere Arbeitshilfen stehen online zur Verfügung unter: www.berlin.de/servicestelle-quartier

Verweise und Empfehlungen


[1] Ein Interview mit Herrn Dr. Kropp, Leiter Stadtentwicklungsamt Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, zum KlimaTeam ist nachzulesen im Newsletter 8 (2023) der Berliner Servicestelle energetische Quartiersentwicklung, online abrufbar unter: kurzlinks.de/berlin_seq_newsletter_8-2023 (Stand: 02.09.2024)

[2] Die Kooperationsvereinbarung der Projektpartner im Modellprojekt „Haus der Statistik“ sowie weitere Planungsunterlagen sind online abrufbar unter: hausderstatistik.org (Stand: 02.09.2024)

[3] Weitere Information zum Arbeitskreis Energie der Siedlervereine Eichkamp und Heerstraße sind online abrufbar unter: energie-eichkamp-heerstrasse.de. Informationen zur Energiegenossenschaft Eichkamp sind online abrufbar unter: nahwärme-west.berlin. Informationen zur Energiegenossenschaft kliQ sind online abrufbar unter: kliqberlin.de (Stand: 02.09.2024)

[4] Informationen zum Rathausblock/Dragonerareal und zu den bislang stattgefundenen Lernlaboren sind online abrufbar unter: www.berlin.de/rathausblock-fk/mitmachen/lernlabore-werkstaetten

Die Dokumentation der Online-Beteiligung zum energetischen Quartierskonzept mit Darstellung der Maßnahmenkarten sind online abrufbar unter: mein.berlin.de/projekte/eqk-rathausblock (Stand: 02.09.2024)

Der Autor


Paul-Martin Richter
Dipl.-Ing. Paul-Martin Richter studierte Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin. In der Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG beschäftigt er sich überwiegend mit integrierter städtebaulicher Entwicklung und Städtebauförderung. Einer seiner Schwerpunkte ist die energetische Quartiersentwicklung. In diesem Zusammenhang wirkte er an der Erarbeitung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms mit. Aktuell betreut er als einer der Projektpartner die Servicestelle energetische Quartiersentwicklung Berlin.
www.planergemeinschaft.de

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