Energie, Technik & Baustoffe
Wohnquartier Hildegardis: Kubus mit Fassadentafeln
Foto (Header): © THOMAS OTT
Unter der Federführung des Projektentwicklers J. Molitor Immobilien GmbH entstanden mit dem Wohnquartier Hildegardis auf rund 30.000 m² Wohnfläche 442 Miet- und Eigentumswohnungen für ca. 1.000 Menschen. 25 % der Wohnungen sind sozial gefördert. Die Fassadentafeln sind Cradle to Cradle-zertifiziert.
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 3.2024
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Inhalte des Beitrags
Das Wohnquartier Hildegardis gruppiert sich um den historischen Bau des ehemaligen Hildegardis-Krankenhauses. Dieses historische Gebäude aus dem Jahr 1912 wurde von dem Wiesbadener Büro BGF+ Architekten behutsam saniert.
Monolithische Skulptur mit strukturierter Fassade
Das Haus „Novum“ wurde ebenfalls von BGF+ Architekten geplant. Subtil nimmt der Neubau Bezug zu dem ehemaligen Hildegardis-Krankenhaus und den nahe liegenden Römersteinen, Relikte einer antiken Wasserleitung, auf. Bauelemente, Farben, Materialien und die Freiflächen unterstreichen das Zusammenspiel von Moderne und historischem Bestand.
So werden die Sockel des Gartengeschosses, die angrenzende Traufkante und die Firsthöhe des Bestands in der Gestaltung von Haus Novum zeitgemäß interpretiert. Die Kanten des Hauptgebäudes sind als Faltungen in der Kubatur übernommen. Die vertikale Linie des Neubaus verläuft nicht einfach gerade, sondern ist an zwei Stellen sanft geknickt. Diese Idee lässt den Kubus lebendig wirken und sorgt für einen eigenständigen Auftritt. Eingeschnittene Loggien verstärken die dreidimensionale Wirkung. Damit zeigt sich der Baukörper als monolithische Skulptur mit einer strukturierten Fassade. Für die Fassade wurden beigefarbene Equitone Fassadentafeln verwendet, die Cradle to Cradle-zertifiziert sind.
Im Inneren bietet der Neubau individuelle Wohnungen zwischen rund 65 und 85 m² Fläche. Die abgeschrägten Wandflächen der Kubatur prägen die betreffenden Innenräume und sorgen für eine besondere Wohnatmosphäre.
Lebenswertes Umfeld und Nachhaltigkeit
Das Wohnquartier Hildegardis ist für viele Nutzergruppen geplant. Von Singlewohnungen über 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen für Paare bis hin zu Familienwohnungen reicht das Spektrum. Ein Viertel der Wohnungen bleibt Menschen mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten. In Haus Vida an den Römersteinen (ebenfalls BGF+ Architekten) findet ein Kindergarten seinen Platz. Die Freiflächen bieten eine hohe Aufenthaltsqualität mit Spielplatz und Grünflächen. Die Autos verschwinden in der Tiefgarage. Die neu gebauten Gebäude sind nach dem KfW Effizienzhaus-Standard 55 errichtet. Mittels Geothermie ist das Quartier weitgehend unabhängig von Gas und Öl.
Über BGF+ Architekten
BGF+ Architekten wurde im Jahr 2000 gegründet und zählt mit 60 fest angestellten Mitarbeitern zu den großen Architekturbüros in Wiesbaden. Das Team aus Architekten, Innenarchitekten und Bauleitern plant und betreut Neubau, Denkmalsanierung, Revitalisierung für Wohnungen, Büro & Verwaltung, Gewerbe & Produktion.
www.bgf-plus.de