Hochhaussanierung: Facettenreicher Neuanfang

Hochhaussanierung: Facettenreicher Neuanfang

Realisierte Objekte

Hochhaussanierung: Facettenreicher Neuanfang

Text: Arch. DI Jürgen Skrabl | Foto (Header): © Hirm & Skrabl ZT Gemeinschaft

Das Areal der Wohn- und Geschäftshausanlage „Rothauer Hochhaus“ liegt an der Kreuzung Villacher Straße/Villacher Ring und somit prominent an der Westeinfahrt zur Klagenfurter Innenstadt im österreichischen Bundesland Kärnten. Die Anlage besteht aus dem 15-geschossigen Hochhaus sowie den angebauten, jeweils 6-geschossigen Mittel- und Südtrakten. In den Sockelzonen befinden sich diverse Geschäftsflächen – weiters verfügt die Liegenschaft über eine Tiefgarage und einen Garagentrakt.

Auszug aus:

Der Name Rothauer ist untrennbar mit dem höchsten Gebäude (46 m) in der Klagenfurter Innenstadt verbunden. Um 1900 erreichte durch Dr. Max Rothauer die Hausmusik in Klagenfurt einen Höhepunkt. Rothauer selbst war Cellist von hoher Qualität. Er hat in seinem Haus Kammermusik jeder Form betrieben und besonders das Streichquartett gepflegt.

Die thermische Sanierung der Eigentümergemeinschaft „Rothauer Hochhaus“ wurde von 2018 bis 2019 in zwei Bauphasen bei laufendem Betrieb der Wohnungen sowie der Geschäftsräumlichkeiten durchgeführt. Zur Umsetzung wurden sog. „Mastkletterbühnen“ eingesetzt, welche eine flexible und sichere Bearbeitung der Fassaden ermöglichten. Der Personenverkehr wurde durch großflächige Passagen abgesichert, die abschnittsweise umgebaut werden mussten. Insgesamt wurden ca. 8.850 m² Metallfassaden, 2.500 m² Fensterflächen und 565 m² Portalanlagen erneuert. Die Planung und Bauaufsicht wurde durch die ZT-Gemeinschaft Hirm & Skrabl mit Sitz in Klagenfurt durchgeführt. Firma Zoppoth Haustechnik GmbH ging für beide Bauabschnitte als Bestbieter und zuverlässiger Partner für die Metallfassaden hervor.

Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss des Hochhauses sind Geschäftslokale situiert; ab dem 2. Obergeschoss folgen Wohnungen, Arztpraxen, Anwaltskanzleien und Firmen. Der Grundriss des Gebäudes ist in vier Quadranten aufgeteilt, die jeweils einem TOP zugeordnet wurden. Die Nasszellen befinden sich im zentralen Kern des Gebäudes jeweils zwischen zwei Einheiten. Die Erschließung des Hochhauses erfolgt über zwei Personen- und einen Lastenliftaufzug sowie eine einläufige Treppenanlage. Das Treppenhaus wird im Brandfall über eine Druckbelüftungsanlage mit Frischluft versorgt. Als „zweiter Fluchtweg“ wurde an den Stirnseiten des Gebäudes – zwischen den beiden Loggien – ein vertikaler Fluchttunnel errichtet, der jeweils über Glastürchen, die von außen verriegelt sind, erschlossen werden kann. Im Tunnel befindet sich ein Leitersystem, das über Podeste vom 14. Obergeschoss bis in das Erdgeschoss führt – der Ausgang wird über eine fassadenbündige Tür sichergestellt.

Ursprünglich war die Fassade des Hochhauses mit kleinformatigen, weißen Faserzementplatten belegt. Nach Abstimmung mit der Stadtplanung konnte letztendlich eine hinterlüftete Metallpaneelfassade mit 18 cm starken Mineralwolledämmplatten im System „DOMICO-Planum“ ausgeführt werden. Grundsätzlich unterliegt das Gebäude den Hochhausbestimmungen – sowohl die Fassade als auch die Sonnenschutzelemente mussten aus nicht brennbaren Materialien hergestellt werden. Zudem wurde die Fassadenhülle in jedem zweiten Geschoss mit einer horizontalen Brandsperre im Bereich der Hinterlüftungsebene versehen.

Die Loggieninnenwände wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem in Form von Mineralwolleplatten hergestellt.

Im Erdgeschoss der „Seitentrakte“ sind Geschäftslokale situiert; vom 1. bis zum 5. Obergeschoss folgen Wohnungen. Beide Trakte verfügen je Treppenhaus über drei Wohnungen pro Geschoss. Die Fassadenflächen wurden mit der DOMICO Planumfassade und der Alu-Welle (Fensterbänder) kombiniert; die Loggien wurden mit einem WDVS ausgestattet.

Das Erscheinungsbild und die Werbeflächen wurden nach Rücksprache mit der Stadtplanung einheitlich gestaltet, sodass die Wohn- und Geschäftshausanlage „Rothauer Hochhaus“ wieder – wie ursprünglich konzipiert – als „Ensemble“ zur Wirkung kommt.

Neben einer enormen Heizkosteneinsparung wurde auch die Ausführung von barrierefreien Zugängen zu den Wohnungen und Geschäftsflächen umgesetzt.

Der Zugang zur Passage wurde neu gestaltet.
Hirm & Skrabl ZT Gemeinschaft

Die Fassade wurde mit hinterlüfteten Metallpaneelen mit 18 cm starken Mineralwolledämmplatten im System „DOMICO-Planum“ ausgeführt.
Hirm & Skrabl ZT Gemeinschaft

Projektdetails


Projekt
Rothauer Hochhaus in Klagenfurt, Österreich
DOMICO Produkte
6.200 m² Planum in RAL 1013 matt, RAL 6009 matt, RAL 9002
Architekt
ZT-Gemeinschaft Hirm & Skrabl
Verarbeiter
a.zoppoth Haustechnik GmbH

Über DOMICO
Seit der Gründung im Jahr 1978 in Vöcklamarkt (OÖ) erweitert das Familienunternehmen DOMICO kontinuierlich seine Produktpalette und verarbeitet jährlich an vier Standorten bis zu 20.000 t Metall zu hochwertigen Dach- und Fassadensystemen. DOMICO überzeugt durch Design, kurze Aufstellzeiten, optimale bauphysikalische Kennwerte und höchste Qualität.

Der Autor


Arch. DI Jürgen Skrabl
ZT Gemeinschaft Hirm & Skrabl

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