Energie, Technik & Baustoffe
News (1.2023): Neubau aus Abbruchmaterial – Hocheffiziente Wärmepumpen – Regensichere Audachdämmung
Foto (Header): © Michael Rosskothen – stock.adobe.com
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 1.2023
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DBU fordert mehr Recyclingbaustoffe beim seriellen Bau
1 | Vorreiter: Die Brüder Büscher haben das erste Gebäude in Deutschland errichtet, bei dem 75 % aller Wände aus Recycling-Material bestehen.
FOTO: BETONWERK BÜSCHER
Aufgrund der großen Herausforderungen beim Wohnungsbau fordert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein Umdenken – hin zu mehr Ressourcenschutz. Großes Potenzial sieht sie bei hochwertigen Recyclingbaustoffen. Das mittelständische Unternehmen Betonwerk Büscher hat mit DBU-Förderung ein Verfahren für Innenwände aus Beton mit 100 % Natursteinersatz entwickelt und im seriellen Wohnungsbau eingesetzt.
Eine Baggerschaufel frisst sich in einen riesigen Berg aus Bauresten, vorwiegend Mauerwerkbruch. „Der wird üblicherweise als Abfallstoff bezeichnet“, sagt Wolfgang Büscher. „Aber für uns ist das kein Müll, sondern ein Wertstoff.“ Gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Jürgen leitet er das Betonwerk Büscher im nordrheinwestfälischen Heek. Allein im Jahr 2018 fielen laut Umweltbundesamt (UBA) aus den Fraktionen Bauschutt und Straßenaufbruch 73,9 Mio. Tonnen mineralische Abfälle an. Von den recycelten Baustoffen wurden laut UBA jedoch lediglich 15,8 Mio. Tonnen hochwertig in der Asphalt- und Betonherstellung eingesetzt. Technisch ließe sich noch weit mehr Bauschutt aus dem Hochbau wieder für den Hochbau aufbereiten.
Große Herausforderungen beim Wohnungsbau abmildern
„Aufgrund von Ressourcen- und Energieverbrauch, Lieferengpässen und Fachkräftemangel stehen wir beim Wohnungsbau vor großen Herausforderungen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und fordert ein Umdenken. „Recyclingbaustoffe haben ein enormes Potenzial, um zur Lösung beizutragen. In Politik und Praxis finden sie bisher jedoch noch zu wenig Beachtung.“ Recyclingbeton etwa schont nach den Worten Bondes Rohstoffe wie Kies und Sand sowie deren Abbauflächen, entlastet Deponien und ist energieeffizienter als herkömmliche Verfahren. Zudem binde Altbeton Kohlenstoffdioxid (CO²) und trage so zur Treibhausgasminderung bei. Dass sich Recyclingbaustoffe aus sogenannten Porenbetonrezyklaten als Wände in einem Bauvorhaben eignen, hat erstmals das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) Bremen 2020 nachgewiesen. Solche Recyclingbaustoffe sind allerdings baurechtlich nicht geregelt. Deren Verwendung kann lediglich über eine Zustimmung im Einzelfall oder eine Zulassung erfolgen.
13 % geringerer Treibhausgas-Ausstoß
Auf dem Gelände des Betonwerks trocknen in einer großen Produktionshalle gerade frisch gegossene Innenwände aus reinem Abbruchmaterial. „100 % Natursteinersatz inklusive der Sande“, so Hans-Jürgen Büscher. „Wir dürfen Wandelemente mit bis zu 11 m Länge und 3,7 m Höhe herstellen.“ Laut einer Ökobilanz-Studie verursacht eine 1 m² große und 14 cm dicke Recycling-Stahlbeton-Innenwand von Büschers bezogen auf die CO²-Ersparnis eine 13- %ige Minderung gegenüber einer Standard-Stahlbeton-Innenwand gleicher Größe. Die Entwicklung dieser effizienten Bausysteme aus gemischtem Mauerwerkabbruch hat die DBU mit mehr als 400.000 Euro gefördert.
Ein Mehrfamilienhaus aus Recycling-Material
Dass die Wände aus Natursteinersatz im seriellen und kostengünstigen Wohnungsbau eingesetzt werden können, wollten die Brüder selbst beweisen. Nur fünf Fahrminuten vom produzierenden Unternehmen entfernt haben sie neu gebaut – ein Drei-Parteien-Miethaus, bei dem alle Innenwände aus 100 % Recycling-Beton bestehen. Wolfgang Büscher weist im Eingangsbereich auf eine bewusst sichtbar gebliebene Wand aus Mauerwerkabbruch. Deutlich zu sehen: rote Bruchsteine und grauer Beton. Alle anderen Innenwände sind so unauffällig hellgrau wie man es von Beton kennt. „In zwei Wochen hat der Rohbau gestanden“, sagt Hans-Jürgen Büscher. Der Grund: Die Innenwände konnten individuell vorgefertigt werden. Nach kaum vier Monaten Bauzeit ist das Recyclinghaus nun bezugsfertig.
www.dbu.de
Hocheffiziente Wärmepumpen
ABBILDUNG: OCHSNER.COM
Die Baureihe Ochsner Air Hawk wird um zwei Modelle für größere Leistungen erweitert, alle Geräte der Serie sind durch die High-End-Regeltechnik Ochsner Tronic Smart (OTS) künftig kaskadierbar. Die Ochsner Air Hawk 1850 erweitert die 2019 gestartete Baureihe um ein Modell für größere Gebäudeeinheiten mit Heizlasten bis 40 kW. Die hocheffiziente Luft/Wasser-Wärmepumpe ist für Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbe- und Bürobauten konzipiert und eignet sich auch für den Einsatz in der Sanierung und in Altbauten. Die Effizienz liegt mit einem SCOP von über 4,8 an der Spitze des Marktumfelds.
Der Doppeltischverdampfer im Außenteil verursacht mit einem nominalen Schallleistungspegel von 57,2 dB(A) nur geringe Geräuschemissionen. Die Aufstellfläche der Verdampfereinheit fällt mit unter 2,5 m² sehr kompakt für diese Leistungsklasse aus.
OCHSNER Wärmepumpen GmbH
www.ochsner.com
Dachsanierung mit Gutex Ultratherm
FOTO: GUTEX
Als Pionier für ökologische Dämmung bietet GUTEX eine breite Palette an Holzfaserdämmstoffen für die gesamte Gebäudehülle sowie den Innenbereich. Die recycelbaren Dämmstoffe bestehen aus regionalem Nadelholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und tragen so erheblich zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden bei. GUTEX Ultratherm Unterdeckplatten lassen sich fugenfrei oberhalb der Sparren verlegen, minimieren Wärmebrücken wirkungsvoll und senken so deutlich den Energieverbrauch eines Gebäudes. Zugelassen als regensichere Unterdeckplatte (UDP-A) ab 15° Dachneigung ist GUTEX Ultratherm ein wahrer Alleskönner: Die Unterdeckplatte mit der patentierten Nut- und Feder-Verbindung garantiert, dass kein Regen ins Dach dringt und trotzt auch extremen Witterungseinflüssen. Dank der Kombinierbarkeit unterschiedlicher Dicken – zum Beispiel für die oberflächenbündige Überdämmung des Dachvorsprungs – und der hohen Maßgenauigkeit lässt sich GUTEX Ultratherm schnell und einfach verlegen. Das spart Zeit und senkt Kosten.
GUTEX Holzfaserplattenwerk
www.gutex.de
Armaturen für Küche und Bad von Hansa
FOTO: HANSA ARMATUREN GMBH
Längst muss die sanitäre Ausstattung in Bad und Küche nicht mehr nur funktionalen und ästhetischen Anforderungen gerecht werden. Bewusste Konsumenten erwarten heutzutage nachhaltige Produkte, die umweltbewusstes Handeln gezielt unterstützen – und das möglichst ohne Komforteinbußen. HANSA wird mit den neuen ECO Produkten genau diesen Wünschen gerecht: Das umfangreiche Portfolio bietet smarte und nachhaltige Armaturenlösungen für alle Bedürfnisse und Gegebenheiten. Zu den neuen ECO Produkten gehören Armaturen für Waschtisch, Spüle und Dusche aus den beliebten Produktserien HANSATWIST, HANSASTELA (Bild), HANSAMICRA, HANSAPOLO und HANSAPINTO. Alle HANSA ECO Produkte weisen geringere Durchflussraten von Wasser auf, wobei es drei unterschiedlich reduzierte Stufen gibt. Bei den Waschtischarmaturen beginnt die Durchflussmengenoptimierung auf niedrigstem Niveau mit 1,7 Liter pro Minute über 3,4 Liter pro Minute bis hin zu 4,2 Liter pro Minute.
Hansa Armaturen GmbH
www.hansa.com