Städtebau & Quartiersentwicklung
News (2.2018): Soziokultur im Quartier – Urban Emotions in Städten – Städtische Innenentwicklung
Foto (Header): Christian Pauschert – stock.adobe.com
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 2.2018
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Modellprogramm für Soziokultur im Quartier
FOTO: BRAD PICT – STOCK.ADOBE.COM
Bis September 2022 werden soziokulturelle Zentren in Berlin, Bremen, Hamburg, Hildesheim, Kassel, Magdeburg, Mannheim, Nürnberg, Oberhausen, Trier, Weimar und Wuppertal mit insgesamt bis zu 6,1 Mio. Euro gefördert, um das kulturelle Angebot ihres Quartiers beziehungsweise Stadtoder Ortsteils zu verbessern und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Verschiedene soziokulturelle Angebote wie beispielsweise künstlerische Aktionen, Foto- oder Theaterwerkstätten sollen die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier zusammenführen und ihnen die Gelegenheit für Begegnung, Partizipation und eigene Aktivitäten bieten. Die Bundesregierung leistet damit einen kulturellen Beitrag zur Verwirklichung gleichwertiger Lebensverhältnisse wie es der Koalitionsvertrag und die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ vorsehen. Die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. steht den Modellprojekten beratend als Koordinierungsstelle zur Seite. Für 2019 sind weitere Maßnahmen im Modellprogramm „UTOPOLIS– Soziokultur im Quartier“ geplant.
www.bmi.bund.de
Projekt zu Angst-Räumen in der Stadt
Radler spüren den kalten Angstschweiß, wenn ihnen ein Lkw zu nahe kommt, Fußgänger fühlen sich in der Unterführung mulmig, eine Straßenecke weiter genießen sie das entspannte Flanieren. Die räumlichen und sozialen Strukturen einer Stadt lösen individuell, aber auch kollektiv unterschiedliche Empfindungen aus. Das Projekt Urban Emotions am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt Methoden, diese Gefühle messbar zu machen, um sie bei der Stadt- und Raumplanung zu berücksichtigen. „Bei Stress steigt die Hautleitfähigkeit und die Körpertemperatur sinkt. Diese Körperreaktionen lassen sich nicht beeinflussen, deshalb ermöglicht ihre Messung den Versuch Gefühle objektiv zu erfassen“, erläutert Dr. Peter Zeile, Forschungsleiter des Projekts am Institut Entwerfen von Stadt und Landschaft, Fachgebiet Stadtquartiersplanung des KIT. Neben Stadtplanern sind Psychologen, Soziologen und Geoinformatiker in das international vernetzte Projekt eingebunden, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt wird. Urban Emotions gibt neue Einblicke, wie Menschen die Stadt emotional erleben – je nach Gestaltung der Verkehrsräume, nach Größe und Abstand der Gebäude sowie der unterschiedlichen Dynamik, etwa in einem Park oder auf einer vielgenutzten Fahrradroute.
www.kit.edu
Deutscher Holzbaupreis 2019
FOTO: PIXARNO – STOCK.ADOBE.COM
Der Deutsche Holzbaupreis zeichnet realisierte Gebäude und Gebäudekomponenten aus, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Vorrangiges Ziel ist es, die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffs zu fördern. Die einzureichenden Bauwerke sollen von hoher gestalterischer Qualität sein. Sie entsprechen im Sinne der Nachhaltigkeit umweltfreundlichen und ressourcensparenden Aspekten. In die Bewertung wird auch der Lebenszyklus der Bauwerke hinsichtlich ihrer Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhalt bis hin zur Recyclingfähigkeit einbezogen. Bauwerke und Gebäudekomponenten sollen insgesamt ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept darstellen. Zur Teilnahme aufgefordert sind Architekten, Tragwerksplaner und Bauherren sowie Unternehmen der Holzwirtschaft. Der Deutsche Holzbaupreis 2019 ist mit einem Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro dotiert. Neben den Preisen werden Anerkennungen vergeben. Abgabefrist ist der 31. Januar 2019.
www.deutscher-holzbaupreis.de
Erfolgsfaktoren für Wohnungsbauvorhaben
FOTO: BUNDESINSTITUT FÜR BAU‑, STADT- UND RAUMFORSCHUNG (BBSR)
Neue Wohnungen entstehen innerstädtisch vor allem im Zuge der Nachverdichtung bestehender Quartiere – in Baulücken, auf brachen Flächen und durch die Umnutzung ehemals gewerblich und öffentlich genutzter Bauten. Die Studie „Erfolgsfaktoren für Wohnungsbauvorhaben im Rahmen der Innenentwicklung von dynamischen Städten“ des Bundesinstituts für Bau‑, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, welche Herausforderungen viele Vorhaben des innerstädtischen Wohnungsbaus begleiten. Dazu gehören Nutzungskonflikte sowie eine komplizierte und langwierige Willensbildung, Planung und Genehmigung. Hinzu kommen nachbarschaftliche Widerstände, die teilweise mit grundlegenden Auseinandersetzungen über wohnungs- und stadtentwicklungspolitische Fragen einhergehen. Aus den Fallstudien leiteten die Autoren Erfolgsfaktoren für Vorhaben des Wohnungsbaus in Städten ab: Die Stadtverwaltungen sollten der Studie zufolge die unterschiedlichen Interessen der Bürgerschaft gleichmäßiger berücksichtigen – beispielsweise über aufsuchende Formen der Beteiligung. Die Autoren empfehlen, Sachargumente für mehr Wohnungsneubau besser für die Bürger aufzubereiten. Dazu zählen Informationen zur Entwicklung der lokalen Wohnungsmärkte, zum Neubaubedarf und zu den in der Kommune bebaubaren Grundstücken. Baulandrichtlinien, Baulandmodelle und Konzeptvergaben ermöglichen der Studie zufolge effizientere Abläufe. Eine koordinierende Stelle für den Wohnungsbau kann die Vorhaben zudem unterstützen. Die Studie kann unter www.bbsr.bund.de kostenlos bestellt werden und steht ebenfalls gratis zum Download bereit.
www.bbsr.bund.de