Städtebau & Quartiersentwicklung
News (1.2022): Quartiersentwicklung – Modulares Bauen in Massivholz – Individuelle, serielle Modulbauten
Foto (Header): © Christian Pauschert – stock.adobe.com
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 1.2022
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Inhalte des Beitrags
- Buchneuerscheinung: Urbaner Geschosswohnungsbau
- Buchvorstellung: Quartiersentwicklung
- Handbuch mit vielen Praxisbeispielen: Umbaukultur konkret
- Aktuelle Studie: Wohnungsmarkt Westdeutschland
- Deutscher Holzbaupreis 2021: Ausgezeichnet in Holz
- Innovativ und gut fürs Klima: Modulares Bauen in Massivholz
- Individuelle, serielle Modulbauten: Entwurfs-Baukasten
Buchneuerscheinung
Leben in der Stadt: Urbaner Geschosswohnungsbau Nachverdichtung, Umnutzung, Neubau, Wohnüberbauung, Aufstockung
ff publishers, 2021, 320 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-945539-22-4
68 Euro
ABBILDUNG: FF PUBLISHERS
Aufgrund der angespannten Wohnsituation in Großstädten suchen Architekten zunehmend Lösungen, urbanes Wohnen stilistisch anspruchsvoll aber dennoch marktgerecht möglich zu machen. Das Buch „Leben in der Stadt – Urbaner Geschosswohnungsbau“ zeigt hierfür zahlreiche prägnante Beispiele. Es umfasst qualitativ hochwertige und energieeffiziente Bauten, veranschaulicht bemerkenswerte Eigenarten in der Bauweise und weist Wege aus der Wohnungsproblematik auf. Charmante Neubauten, eindrucksvolle Umnutzung, ansprechende Wohnüberbauung und herausragende Aufstockungen zeigen die vielfältigen Möglichkeiten einer urbanen Stadtentwicklung. Umfangreiche Texte, detaillierte Pläne und großformatige Abbildungen verdeutlichen die individuellen Ansätze. Ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl war der individuelle Entwurf mit hohen ästhetischen Ansprüchen: Alle Projekte heben sich deutlich von der Norm ab. So setzen sie neue Maßstäbe für die Zukunft der Städte.
Buchvorstellung
Quartiersentwicklung – Handbuch und Planungshilfe
Herausgegeben von Reiner Goetzen
DOM publishers, 2021, 424 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-86922-870-9
78 Euro
ABBILDUNG: DOM PUBLISHERS
Der drohenden Verödung der Innenstädte entgegenzuwirken, ist eine zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung nach dem Ende der Corona-Pandemie. Nicht erst jetzt gilt es urbane Zentren so umzubauen, dass sie den Werten und Zielen unserer Gesellschaft entsprechen. Dazu zählen grundlegende Eigenschaften des Kulturraums Stadt: solidarische Gemeinschaften mit Verantwortung für Ökologie und Ökonomie zugleich. Von Praktikern für Praktiker geschrieben, beschäftigt sich der von Reiner Goetzen herausgegebene Sammelband mit sämtlichen Aspekten einer zentralen Frage zeitgenössischer Stadtplanung: mit gemischt genutzten innerstädtischen Quartieren, von der Planung bis zur langfristigen Nutzung, von der Finanzierung und Baurechtsschaffung bis hin zu Mobilitätskonzepten, den Herausforderungen des Klimawandels und den Chancen der Digitalisierung.
Handbuch mit vielen Praxisbeispielen
ABBILDUNG: BUNDESSTIFTUNG BAUKULTUR
Das Thema „Bauen im Bestand“ wird vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise immer dringlicher. Aber auch die respektvolle Weiterentwicklung des Gebäudebestands im Sinne einer wertschätzenden Baukultur erfordert es, dass sich Architekten mit dem Potenzial von Bestandsbauten auseinandersetzen. Die Bundesstiftung Baukultur hat nun ein „Handbuch zur Umbaukultur“ veröffentlicht, das im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entstand. Es richtet sich sowohl an die Planenden, als auch an Bauherren. Die Broschüre beinhaltet anschaulich aufbereiteten Hintergrundinformationen zum Bauen im Bestand und stellt beispielhafte Umbauprojekte vor, meist sogar inklusive Baukosten. Umbaukultur konkret also. Sie kann unter www.bundesstiftung-baukultur.de/publikationen kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form bestellt werden.
Aktuelle Studie
Pulsierende Metropolen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf oder Köln mit starker Wirtschaftskraft und stark steigenden Miet- und Kaufpreisen – so präsentieren sich große Teile des westdeutschen Wohnungsmarkts. Doch es geht auch anders: Städte wie Essen, Dortmund oder Bochum verzeichnen Bevölkerungsrückgänge, höhere Leerstandsquoten und vergleichsweise niedrige Miet- und Kaufpreise. Der westdeutsche Wohnungsmarkt ist geprägt von starken regionalen Unterschieden – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Rendite-Risiko-Profile. Dabei finden sich die attraktivsten Rendite-Risiko-Profile an wirtschaftlich starken und teuren Standorten. Risikofreudigere Investoren werden abseits dieser Standorte für das höhere Risiko mit hohen Renditen belohnt. So liefert die höchste Bruttorendite Leverkusen mit 6 %, gefolgt von Dortmund (5,6 %) und Bochum (5,5 %).
Die aktuelle Studie „Westdeutsche Wohnungsmärkte: Daten 2021 & Perspektiven“ von Wüest Partner hat insgesamt 20 westdeutsche Städte hinsichtlich Demografie, Wirtschaftskraft, Neubautätigkeit sowie Miet- und Eigentumswohnungspreise und deren Auswirkungen auf den Wohninvestmentmarkt untersucht. Die komplette Studie finden Sie unter: www.wuestpartner.com/de-de/insights/publications
Deutscher Holzbaupreis 2021
Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München: Die Stadt München nutzte die Chance, die Vergabe von Grundstücken an ökologische und soziale Ziele zu knüpfen.
FOTO: PETER VILLAIN
Metropolitan School in Berlin von Sauerbruch Hutton: Die äußere Kupferverkleidung der Dachaufbauten passt farblich erstklassig zu der mit Riemchen bekleideten Fassade des Altbaus.
FOTO: JAN BITTER
Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg von VON M GmbH: Der Neubau überzeugt durch seine prägnante Fassadengestaltung und sein äußerst nachhaltiges Konstruktionsprinzip in Holzmodulbauweise.
FOTO: BRIGIDA GONZALEZ
Der Deutsche Holzbaupreis gilt in der Bundesrepublik als die wichtigste Auszeichnung für Gebäude aus Holz. Vier Bauwerke – ein Neubau, zwei Gebäude der Kategorie Bauen im Bestand und ein Konzept – wurden 2021 mit einem Preis ausgezeichnet. Geehrt werden gleichermaßen Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der ausgezeichneten Beiträge.
Zu den Projekten zählen der Neubau des Hotels Bauhofstraße in Ludwigsburg, der Wiederaufbau der St. Martha Kirche in Nürnberg, die Erweiterung der Metropolitan School in Berlin und das Konzept für die Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München, die größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Deutschland.
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat verlieh Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister am 28. September 2021 den Deutschen Holzbaupreis 2021.
Staatssekretärin Bohle betonte in ihrem Grußwort zur Preisverleihung das Potenzial des Holzbaus: „Auf der Suche nach Lösungen, die Klimaschutz und Ressourcenschonung mit dem Bedarf an Gebäuden zum Wohnen, Leben und Arbeiten nachhaltig in Einklang bringen, leistet der Baustoff Holz einen bedeutenden Beitrag. […] Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen eindrucksvoll das Potenzial und die große Bandbreite der Möglichkeiten des Holzbaus. Sie unterstreichen die vielseitige Verwendbarkeit des Baustoffes Holz und sie geben Anreize auch für zukünftige Entwicklungen.“
Fachjury bewertete 260 Projekteinreichungen
In diesem Jahr hatte eine Fachjury unter Leitung von Prof. Andreas Krawczyk 260 Arbeiten zu bewerten, die von anspruchsvollen Neubauten über erfinderische Gebäudesanierungen bis zu neuen Entwicklungen auf dem Produktsektor reichten. Auffallend war, dass erstmals eine nennenswerte Gruppe von Einreichungen die Etablierung des mehrgeschossigen Holzhausbaus belegt. Die Jury zeichnete vier Projekte mit dem Deutschen Holzbaupreis aus und sprach acht weiteren Bauwerken Anerkennungen zu.
www.deutscher-holzbaupreis.de
Innovativ und gut fürs Klima
Studentenwohnheim Timber Students Dorfen. Hier sind 1.340.000 Kilo CO² im Gebäude gespeichert. Jedes Apartment verfügt über Smart Home Steuerung und verschiedensten Lichtszenen.
FOTO: TIMBER HOMES
Öko? Logisch! Timber Homes setzt heute schon auf nachhaltige und energiesparende Gebäude in Modulbauweise – die clevere Antwort für alle privaten und öffentliche Bauherren von morgen.
Holz, das ist der Baustoff der Zukunft – die ökologische Alternative. Denn Holz speichert Kohlenstoffdioxid für die nächsten 100 Jahre. Ca. eine Tonne CO² pro Kubikmeter Holz wird in diesem natürlichen Baustoff gebunden.
Gelebter Klimaschutz: 1,34 Mio. kg CO² gespeichert
Eine ökologische Rechnung, die aufgeht. Im Wohnheim „Timber Students Dorfen“ bindet ein Quadratmeter Holz 88 kg CO² in der Außenwand. Der hier gelebte Klimaschutz ist spürbar: Immerhin sind 1.340.000 kg CO² im gesamten Gebäude gespeichert. Das ist ungefähr der Ausstoß von 800 Autos im Jahr.
Bei allen Gebäuden mit Timber Homes Modulen wird eine effiziente Energietechnik installiert. Etwa eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher und Brauchwassererwärmung über ein Nahwärmenetz. Oder eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Zudem ist in den Wohn- und Gewerberäumen, wie auch in den Appartements im Studentenwohnheim in Dorfen, eine Smart Home-Lösung integriert. So können die Bewohner Heizung und Licht einfach steuern – oder auch die Waschmaschine per Smartphone-App, wenn gerade viel Stromleistung auf dem Dach vorhanden ist.
www.timber-homes.de
Individuelle, serielle Modulbauten
Für ein VONOVIA-Projekt in Wiesbaden wurden Gebäude in L-Form um einen Innenhof angeordnet.
FOTO: ALHO UNTERNEHMENSGRUPPE
Als einer der ersten Hersteller von Gebäuden in Stahlmodulbauweise bietet ALHO mit dem „Kompetenz-Center Wohnungsbau“ ausgereifte Lösungen im Geschosswohnungsbau als Mietwohnungsbau an und beweist damit: Serielle Fertigung und Individualität schließen sich bei der Modulbauweise nicht aus! Basierend auf einem Baukasten-System, mit dem individueller Wohnungsbau seriell- modular realisiert werden kann, haben führende deutsche Wohnungsbauunternehmen in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe hochwertiger Wohnanlagen in ALHO Modulbau-Qualität realisiert, weitere werden derzeit geplant oder befinden sich in der Realisierungsphase.
Individualität in Serie
Mit dem ALHO Systembaukasten sind unterschiedliche Ausführungs varianten im Geschosswohnungsbau möglich. Vielfältige Grundstücksanforderungen in unterschiedlichen Lagen werden damit abgedeckt. Die Modellgebäude können in Geschossigkeit sowie Gebäudeart an die städtebaulichen Gegebenheiten und Vorschriften des jeweiligen Baugebiets angepasst werden.
Bisher wurden etwa für VONOVIA an unterschiedlichsten Standorten Objekte mit insgesamt 222 Wohneinheiten realisiert – darunter beispielsweise Gebäuderiegel als Solitär oder in L-Form um einen Innenhof angeordnet sowie Punkthäuser.
In Dreieich hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft DreieichBau AöR gerade zwei Wohngebäude in Modulbauweise fertiggestellt. Die dreigeschossigen Gebäude wurden entlang der Hainer Chaussee konzipiert und halten insgesamt 37 barrierefreie – teilweise auch rollstuhlgerechte – Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen bereit. Was die Gebäude so besonders macht: Auf Basis des Systembaukastens und aufgrund der freitragenden Konstruktion der ALHO Raummodule sind Raumgrößen und Grundrisse unabhängig voneinander auf jeder Etage individuell planbar.
www.alho.com
Text: Iris Darstein-Ebner, architekturkontext, Stuttgart