Energie, Technik & Baustoffe
News (4.2023): Hybridbauweise – Modularer Wohnungsbau – Holzfaserdämmung
Foto (Header): © Michael Rosskothen – stock.adobe.com
Auszug aus:
Inhalte des Beitrags
- Mit der ALHO Hybridbauweise CO2 sparen: Für mehr Nachhaltigkeit im Wohnungsbau
- Lamellenfenster für den Fiducia IT-Campus: Lacker bigAir® Fassade
- Modularer Wohnungsbau mit innovativer Heiztechnik: Sonnenhaus Wuppertal
- Oekogeno-Häuser Waldshut-Tiengen: Holzfaserdämmung aus heimischem Nadelholz
- Nachhaltiges Konzept für alte PVC-Fenster: Altfenster-Recyclingservice
- Produktportfolio von Beck+Heun: Sanierungslösungen rund um das Fenster
Mit der ALHO Hybridbauweise CO2 sparen
Bei der ALHO Hybridbauweise bilden Holz und Stahl perfekte Synergien, denn hier werden die Nachhaltigkeitsaspekte des Baustoffs Holz mit den technischen und konstruktiven Vorteilen des Stahls verbunden.
Abbildung: ALHO Unternehmensgruppe
Im Wohnungsbau ist hochwertige Modulbauarchitektur in den vergangenen Jahren zu Recht in den Fokus unterschiedlichster Experten-Gremien gerückt. Das hat ganz unterschiedliche Gründe, wobei die enorme Schnelligkeit und die hohe Bauqualität der Modulbauweise zu ihren auffälligsten Vorteilen gehören.
Die Nachhaltigkeitsaspekte des Natur-Baustoffs Holz mit den technischen und konstruktiven Vorteilen des Recycling-Weltmeisters Stahls zu kombinieren – im Holz große Mengen CO2 langfristig zu binden und mit Stahl in filigranen Profilen große Spannweiten zu überbrücken –, das ist das Prinzip des neuen Bausystems, das ALHO pünktlich zur BAU 2023 der Öffentlichkeit präsentieren konnte.
Mit der neuen Hybridbauweise lassen sich Gestaltungsqualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit maximieren. Anhand eines Drei-Säulen-Modells, das gleichermaßen ökologische, ökonomische und soziokulturelle Faktoren berücksichtigt, lässt sich die Nachhaltigkeit von Gebäuden festmachen. Das Modell geht davon aus, dass Nachhaltigkeit nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. Alle drei Aspekte sind in die Entwicklung der ALHO Hybridbauweise eingeflossen.
Ökologische Qualität
Bei der ALHO Hybridbauweise bilden Holz und Stahl perfekte Synergien, denn hier werden die Nachhaltigkeitsaspekte des wohngesunden Baustoffs Holz mit den technischen und konstruktiven Vorteilen des Stahls verbunden. Die tragende Stahlrahmenkonstruktion wird mit Decken und Außenwänden aus Holz kombiniert. Baukörper, die in der ALHO Hybridbauweise errichtet werden, erreichen ein Holzvolumen von rund 70 %.
Wie schon die bewährte ALHO Stahlmodulbauweise basiert auch die Hybridbauweise auf dem Prinzip der Lean Production. Durch stetige Prozessoptimierungen werden alle vorhandenen Ressourcen, wie Material, Personal und Energie bereits in der Produktion effizient eingesetzt und Verschwendung und Abfall auf ein Minimum reduziert. So entstehen innovative, emissionsarme und ökologisch besonders nachhaltige Gebäude.
Vorteile Holz auf einen Blick:
- Holz bindet während der gesamten Gebäude-Lebenszeit Kohlendioxid (CO2)
- CO2 bleibt im Baustoff und somit dauerhaft im Gebäude gebunden
- Massive Reduktion der CO2-Äquivalente im Vergleich zu konventionellen Bauweisen
- Nach Ende des Gebäudelebenszyklus: Wiederverwendung als Bauholz oder thermische Nutzung möglich
- Verwendung von FSC- oder PEFC-zertifiziertem Holz aus nachhaltigem Anbau
Vorteile Stahl auf einen Blick:
- Weltweit das am meisten recycelte Material
- 99 % des Baustahls wird recycelt, 88 % davon eingeschmolzen und zu neuem Stahl verarbeitet
- Stahlrecycling vermeidet Millionen Tonnen an Treibhausgasen pro Jahr
- Einsatz von „grünem Stahl“ ermöglicht weitere CO2-Einsparung von rund 30 %
- filigrane Konstruktion und große Spannweiten
Ökonomische Qualität
Bei der neuen ALHO Hybridbauweise handelt es sich um ein standardisiertes Bausystem mit klar definiertem Rastermaß. Dieses ist für eine höchstmögliche Flexibilität in der Grundrissgestaltung entwickelt und bietet durch das produktionsoptimierte System eine besonders wirtschaftliche Lösung. Die Standardisierung vereinfacht den digitalen, integralen Planungsprozess, bei dem nicht nur Gebäudekubatur und Grundrisse gestaltet, sondern auch Bauwerk und Gebäudetechnik präzise aufeinander abgestimmt werden.
Ökonomische Vorteile der ALHO Hybridbauweise auf einen Blick:
- Möglichkeit, die zu verbauenden Stahlrahmen und Holz-Wandelemente in größerer Stückzahl vorzufertigen
- Schaffung von Skaleneffekten in Beschaffung und Produktion
- Noch höhere Qualität der Bauteile Optimierung der Produktionsabläufe führt zu Reduzierung der Durchlaufzeiten (Kostensenkung)
- Dauerhafte Nutzungsflexibilität der Gebäude dank nichttragender Wände
- Langfristiger Werterhalt
Soziokulturelle Qualität
Die dritte Säule der Nachhaltigkeit von Gebäuden ist deren soziokulturelle Qualität. Dabei geht es um die Akzeptanz und Wertschätzung eines Gebäudes durch seine Nutzer – bei Wohnbauten ein besonders wichtiger Aspekt! Wohngesundheit, Lebensqualität und ästhetische Gestaltung spielen hier eine große Rolle. Auch die barrierefreie Planung und Erstellung eines Gebäudes nach DIN 18040 muss berücksichtigt werden.
Soziokulturelle Aspekte der ALHO Hybridbauweise auf einen Blick:
- Der hohe Holzanteil bewirkt ein gutes Raumklima und sorgt damit für Wohngesundheit
- Vielfältige Fassadengestaltung, z. B. mit Holz oder Fassadenbegrünung
- Dachbegrünung und Integration von Photovoltaik bzw. Solarthermie möglich
Mit der neuen Hybridbauweise geht ALHO einen innovativen Schritt hin zu einem langlebigen, nachhaltigen und emissionsarmen Bausystem mit ausgewogenem Materialeinsatz und vielfältigen bauphysikalischen, statischen und technischen Qualitäten. Gesetzliche Nachhaltigkeitsforderungen bei der Realisierung neuer Wohngebäude sind heute und in der Zukunft noch einfacher umsetzbar.
Text: Iris Darstein-Ebner, architekturkontext, Stuttgart
Weitere Informationen unter www.alho.com
Lamellenfenster für den Fiducia IT-Campus
Foto: Lacker GmbH
Für einen eleganten und nahtlosen Look der Fassade des Fiducia IT-Campus lieferte die Lacker GmbH seine Lamellenfenster des Typs bigAir® Fassade in Ganzglasoptik. Dabei kamen individuelle Ansprüche an die Fenstereigenschaften zum Tragen, die Lacker mit seinen bigAir®-Elementen restlos erfüllen konnte. Denn neben den optischen Anforderungen wurden auch solche an Technik und Komfort gestellt. So verfügen die Lamellen für eine bestmögliche Energieeffizienz über eine 3-fach Sonnenschutzverglasung. Gleichzeitig ist die Verglasung auch mit dem Vogelschutz Ornilux Mikado ausgestattet, der die Kollision von Vögeln mit den Fenstern minimieren soll. Aufgrund der ausschließlich nach außen öffnenden Fenster könnten innenseitig ergänzend Insekten- und Vogelschutzgitter im Fensterrahmen befestigt werden, was den Komfort für den Anwender weiter erhöht. Zur Überwachung des Öffnungszustands sind die Fensterelemente mit Magnetkontakten ausgerüstet, durch die Anwender die Information „zu“ angezeigt bekommen, sobald die Lamellen geschlossen sind. Dies erhöht die Sicherheit und vereinfacht die Kontrolle. Alle Fenster wurden als NRWG-Elemente nach DIN EN 12101-2 geliefert, was dem Thema Entrauchung zusätzlich Rechnung trägt.
LACKER GmbH
www.lacker.de
Modularer Wohnungsbau mit innovativer Heiztechnik
Foto: Solid.Modulbau
Solid.Modulbau bietet innovative Heiztechnik nach dem Sonnenprinzip in seinen architektonisch anspruchsvollen Mehrfamilienhäusern. Die Gebäude im Effizienzhaus 40+ Standard mit Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern setzen dafür auf hocheffiziente Infrarotheizungen. Energie- und kostenintensive Konvektionsheizungen werden so auch durch die hohe Wärmespeicherkapazität des Gebäudes überflüssig. Die sensorgesteuerte, bedarfsgeführte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung rundet den integrierten Planungs- und Bauprozess ideal ab. Die Gebäude senken den CO2-Ausstoß nachhaltig und sind ein Beispiel für das wegweisende Nachhaltigkeitsprinzip auf Basis eines innovativen Haustechnikpakets. Im Jahresmittel wird mehr Strom gewonnen als für die Heizwärme benötigt. Eine hohe Autarkie im Betrieb der Gebäude ist ein entscheidender Baustein, um der großen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden.
Solid.Modulbau GmbH
www.solid-modulbau.de
Oekogeno-Häuser Waldshut-Tiengen
Foto: Martin Granacher
Die OEKOGENO INVEST hat in Tiengen im neuen Wohnquartier „Am Kaltenbach“ vier nachhaltige Mehrfamilienhäuser mit 32 modernen Eigentumswohnungen nach höchsten ökologischen Standards realisiert. Entsprechend ökologisch sollte die Dämmung der Häuser sein. Daher wurden zahlreiche Produkte von GUTEX verbaut – regionale Holzfaserdämmung aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Es kamen größtenteils nachwachsende Naturmaterialien zum Einsatz: heimisches Fichtenholz und die regionale Fassaden- und Innenraumdämmung aus organischen Holzfasern. Die Fassaden wurden mit dem GUTEX Wärmedämmverbundsystem Thermowall und den Holzfaserdämmplatten GUTEX Pyroresist wall gedämmt – der ersten schwer entflammbaren und nichtglimmenden Holzfaserdämmplatte für den mehrgeschossigen Wohnungsbau und die urbane Nachverdichtung. Während die Dämmung der Außenwände mit der flexiblen Holzfaserdämmmatte GUTEX Thermoflex erfolgte, sind die Gefache der Innenwände mit der Holzfaser-Einblasdämmung GUTEX Thermofibre gefüllt. Zudem sorgt die vielseitige Innendämmplatte GUTEX Standard-n für die Wärme- und Schalldämmung in den Böden und Decken.
GUTEX Holzfaserplattenwerk
H. Henselmann GmbH & Co. KG
www.gutex.de
Nachhaltiges Konzept für alte PVC-Fenster
Ein nachhaltiger Umgang und die Wiederverwendung von wertvollen Ressourcen haben in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert. Aus diesem Grund bietet die Unternehmensgruppe Alfred Bohn den Fachpartnern im Rahmen des Altfenster-Recyclingservices die Möglichkeit, ausgebaute Kunststofffenster an das Unternehmen zurückzugeben. Die Elemente werden im Anschluss durch die Recycling-Partner professionell stofflich getrennt, die einzelnen Stoffe aufbereitet und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt. Durch die Rückführung des Materials PVC als Rezyklat lassen sich moderne Kunststofffenster bis zu achtmal ohne Qualitätseinbußen wiederverwerten, wenn sie kontinuierlich in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Ein Fenster hat eine Lebenszeit von ca. 30 bis 35 Jahren, somit kann das Material eines PVC-Fenster bis zu ca. 240 Jahre lang immer wieder verwendet werden, bevor der Werkstoff erschöpft ist. Durch die Verwendung von recyceltem PVC-Material (Rezyklat) im Profilinneren wird der CO2-Ausstoß bei der Neuproduktion um bis zu 90 % gesenkt.
Alfred Bohn GmbH & Co. KG
www.albohn.de
Produktportfolio von Beck+Heun
Foto: Beck+Heun
Angesichts der hochgesteckten Ziele der Energiewende ist mit einer deutlichen Zunahme der Gebäudesanierungen zu rechnen. Denn laut Deutscher Energie-Agentur wurden etwa drei Viertel des Altbaubestands noch vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979 errichtet und sind bis heute oft gar nicht oder kaum energetisch saniert. Neben der Dämmung der Gebäudehülle gehört der Fenstertausch zu den empfohlenen Maßnahmen. Hierfür hat Beck+Heun ein passendes Produktportfolio zusammengestellt, um Planern und Verarbeitern bei den individuellen Sanierungsaufgaben praxisnahe Produktlösungen bereitzustellen. Neben dem Aufsatzkasten ROKA-TOP® 2 für den Fenstertausch finden sich die in dünnwandige WDVS integrierbaren Einbaukästen der Serie ROKA-SHADOW® 2 WDVS-SA im neu zusammengestellten Produktprogramm. Vorhandene Rollladenkästen lassen sich mit dem flexiblen THERMO-FLEX System (s. Abb.) nachträglich dämmen und mit dem Fensterlaibungsprofil RENO-THERM wird nach dem Fenstertausch Schimmelbildung vermieden. Ergänzt wird das breite Angebot mit dem Fenster-Sanierungsatlas, einem fachtechnischen Kompendium zur energetischen Ertüchtigung aller Anschlussbereiche rund um das Fenster.
Beck+Heun GmbH
www.beck-heun.de