Kosten & Finanzierung
Holz-Hybridbauweise: Hochhaus in Amsterdam
Text: Brüninghoff | Foto (Header): © ZWARTLICHT / TEAM V ARCHITECTURE
Ein 73 m hohes Wohngebäude entsteht derzeit in Amsterdam. Es wird in Holz-Hybridbauweise erstellt und gehört damit zu den höchsten Hochhäusern seiner Art. Bei der Realisierung setzt der beauftragte Generalunternehmer J. P. van Eesteren B. V. aus Gouda auch auf Know-how aus Deutschland: So ist u. a. Brüninghoff derzeit mit dem Leuchtturmprojekt an der Amstel betraut. Zu den Aufgaben des Hybridbauspezialisten zählen der Holzabbund, Fertigung und Montage der Holzelemente sowie der Stahl- und Betonfertigteile.
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 1.2021
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In direkter Lage zur Amstel entstehen mit dem „HAUT“ derzeit 52 Wohneinheiten. Die Verwendung von Holz macht das Projekt so besonders: Denn ein Gebäude mit 21 Stockwerken und einer Höhe von 73 m ist auch in hybrider Bauweise keine Standardaufgabe. Kombiniert werden dabei im Deckenbereich Brettsperrholzplatten mit Beton. Die Fugen dieser Holz-Beton-Verbunddecken werden vor Ort vergossen. Zudem besteht ein großer Teil der tragenden Wände und Stützen aus Holz. Ein Regelgeschoss verfügt über eine viereckige Grundfläche, wobei eine Ecke nach außen gezogen wird – in diesem Bereich der Auskragung kommen Stahl- und Betonunterzüge zum Einsatz, die der Statik dienen. Die Balkonkonstruktion bildet sich aus auskragenden Stahlbalken, auf denen die Balkonplatte, welche als Leichtbetonfertigteil erstellt ist, aufliegt. Treppenhaus und Aufzugschacht bestehen im Wesentlichen aus Ortbeton. Die Fassade wird als nicht tragende Holzrahmenbauwand gestaltet. Die Elemente sind innen mit einer Gipsfaserplatte und außen mit einer Faserzementtafel beplankt. Die Dämmebene liegt in der Ständerebene.
Der nachwachsende Rohstoff Holz spiegelt zum einen das ökologische Bewusstsein bei diesem Projekt wider – zum anderen ermöglicht er einen hohen Vorfertigungsgrad und auf diese Weise eine geringe Montagedauer. Der Wohnturm basiert auf Plänen des niederländischen Architekturbüros Team V Architectuur. Der Generalunternehmer ist bei dem Bauvorhaben J. P. van Eesteren B. V. In Zusammenarbeit mit der Woschitz Group aus Wien, Assmann Beraten + Planen aus Hamburg, Prof. Dipl.-Ing. Rainer Pohlenz aus Aachen, Ekoflin aus Bavel bildete Brüninghoff das Beraterteam in der Planungsphase. In der eigentlichen Construction-Phase besteht das Planerteam-Holzbauengineering aus RWT plus, Assmann Beraten + Planen sowie Brüninghoff.
Projektdetails
Bauvorhaben HAUT, Amsterdam, Niederlande |
Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz Arup Niederlande, Amsterdam |
Projektentwicklung Lingotto, Amsterdam |
Beraterteam Planungsphase Woschitz, Wien Assmann Beraten + Planen, Hamburg Prof. Dipl.-Ing. Rainer Pohlenz, Aachen Ekoflin, Bavel Brüninghoff, Heiden |
Generalunternehmer J. P. van Eesteren B. V., Gouda |
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Architektur Team V Architectuur, Amsterdam |
Planerteam-Holzbauengineering RWT plus, Wien Assmann Beraten + Planen, Hamburg Brüninghoff, Heiden |
Über Brüninghoff
Die Brüninghoff Gruppe gehört seit über 45 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im münsterländischen Heiden. Weitere Niederlassungen sind an den Standorten Hamburg, Niemberg, Villingen-Schwenningen und Münster beheimatet. Über 500 Mitarbeiter realisieren europaweit bis zu 160 Bauprojekte im Jahr. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz, Aluminium sowie die ganzheitliche Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten.