Städtebau & Quartiersentwicklung
Generationenübergreifender Wohnungsneubau: Altersgerecht wohnen
Text: www.ks-original.de | Foto (Header): © Tobias Ahaus/KS-ORIGINAL
An der Saerbecker Straße im nordrhein-westfälischen Greven entstehen auf einer rund 4.000 m² großen Brachfläche und zwei anliegenden Grundstücken insgesamt 35 Wohneinheiten und drei Gewerbeflächen: Das Familienunternehmen Ahaus Bau realisiert auf diesem innenstadtnahen Areal unter anderem dringend benötigte altersgerechte Wohnungen – für eine Tagespflege-Einrichtung und Single-Wohnungen für das Betreute Wohnen.
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 4.2020
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Inhalte des Beitrags
Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft und stellt sie insbesondere bei der Schaffung und Gestaltung altersgerechter Wohnungen vor neue Aufgaben. Zudem ist der Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum deutlich höher zu veranschlagen als der Bestand, in dem ältere Menschen derzeit leben. Auch in der Stadt Greven, mit rund 38.000 Einwohnern im nördlichen Münsterland gelegen, ist der Wohnraummangel quer durch alle Altersschichten vordringlich – insbesondere für die ältere Generation und Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Das Fehlen von altersgerechten und barrierefreien Wohnungen gab u. a. den gedanklichen Anstoß für dieses groß angelegte Bauprojekt an der Saerbecker Straße. „Bei der Schaffung von generationsübergreifendem Wohnraum gilt es, kreativ zu werden und vorhandene Möglichkeiten zu nutzen – ob in Form einer Aufstockung oder durch das Schließen von freien Flächen“, so Thomas Ahaus, Geschäftsführer der gleichnamigen Baugesellschaft. Eine besondere Herausforderung war die Genehmigungsphase für das Bauvorhaben durch die städtischen Gremien: „Im November 2015 haben wir das Projekt im Rat vorgestellt“, erinnert sich Tobias Ahaus, der gemeinsam mit seinem Vater das Bauunternehmen leitet. Abwechselnd folgten Termine mit dem Gestaltungsbeirat sowie dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU), die aufgrund ihrer unterschiedlichen Sitzungsintervalle zu erheblichen Verzögerungen führten. „Es tut gut zu erleben, wenn es dann losgeht und sich das Warten gelohnt hat“, so der Bauherr.
Fünf großzügige Gebäude-Abschnitte
„Wir haben fünf Gebäude-Abschnitte geplant“, erzählt Thomas Ahaus. Eins der drei geplanten Gebäude entlang der Saerbecker Straße, die Architekt Jörg Suwelack als dreigeschossige Riegelbebauung mit Staffelgeschoss und Laubengang für Ahaus entworfen hat, wird zukünftig Platz für eine Tagespflege und Single-Wohnungen für das Betreute Wohnen bieten. „Wenn alles wie geplant läuft, werden wir dieses bis August 2021 fertigstellen können“, berichtet der Bauunternehmer.
Ein weiteres Gebäude mit fünf Wohnungen und einer gewerblichen Fläche von rund 130 m² im Erdgeschoss befindet sich ebenfalls gerade im Bau und wird im August 2020 fertiggestellt sein. Zusätzlich wird den Bewohnern und Mietern der Gebäude zukünftig eine 1.000 m² große Tiefgarage mit Fahrzeug-Aufzug zur Verfügung stehen. Darüber hinaus schafft das Bauunternehmen mit seinem Projekt auch öffentlich geförderten Wohnraum in Form von acht kleinen Appartements zuzüglich einer gewerblichen Einheit mit einer Größe von 170 m². Die Fertigstellung dieses Bauabschnitts ist für Oktober 2020 geplant.
„Ein Wohnhaus mit vier 80 m² großen Wohnungen in den ersten beiden Geschossen und einer großen Penthouse-Wohnung mit 110 m² steht bereits“, erläutert Tobias Ahaus. „Die Wohnungen sind alle verkauft und seit Februar 2020 bezogen.“ Auf der hinteren Grundstücksfläche werden, nach längeren Gesprächen mit den Anwohnern, statt Reihenhäusern nun zwei zeitlose, kompakte Doppelhäuser realisiert. „Mit dem Bau werden wir im Juli 2020 starten“, so Tobias Ahaus.
Dem Architekten Jörg Suwelack gelang es, Bauwerke zu entwerfen, die durch eine zeitgemäße Architektursprache zwischen den eingeschossigen Häusern und den mehrgeschossigen Nachbarbauten nach Fertigstellung gekonnt vermitteln werden. Auch wird die Schließung der bislang brachliegenden Fläche für die Nachbarschaft letztendlich einen hohen Mehrwert bieten – nicht zuletzt durch die Straßengeräusche, die aufgrund der geplanten Riegelbebauung nicht mehr auf die hinteren Grundstücke gelangen werden. Durch die mit allen Beteiligten abgestimmte Entwurfsplanung werden nun mehrere Bauwerke realisiert, die gute Architektur, Funktionalität, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigen.
„Unsere Projekte sollen Bestand haben, nachhaltig sein und nicht nur wirtschaftlich, nicht nur architektonisch ansprechend oder nicht nur energetisch optimiert“, erklärt der Bauherr. Die von der Ahaus Baugesellschaft und der Ahaus GbR geplanten Projekte bauen auf Wertbeständigkeit und Nachhaltigkeit. Auch in Bezug auf die Bauweise gehen Thomas und Tobias Ahaus keine Kompromisse ein. Wirtschaftlichkeit, Solidität und eine hohe Flexibilität, ein gutes Raumklima sowie hoher Schall- und Brandschutz sind Anforderungen, die der gewählte Baustoff erfüllen muss. So fiel die Wahl von Ahaus im ersten Bauabschnitt Anfang des Jahres – bei der Realisierung des dreigeschossigen Neubaus auf dem hinteren Teil des Grundstücks – auf mittelformatige Plansteine aus Kalksandstein in verschiedenen Abmessungen und Rohdichteklassen.
„Aufgrund der kurzfristig erteilten Baugenehmigung und des Bedarfs verwendeten wir die regional am schnellsten verfügbaren Kalksandsteine von KS-Original. Wertbeständigkeit und Gestaltungsflexibilität waren Voraussetzungen und entscheidend bei der Wahl des Baustoffs“, so der Bauherr. „Mit Kalksandstein erreichen wir zudem spielend leicht den geforderten Schallschutz – bei gleichzeitig schlanken Wänden.“ So geben 6 DF Steine dem Außenmauerwerk seinen Bestand, 8 DF Steine wurden für die Treppenaufgänge eingesetzt, und 4 DF Steine kommen für die Innen- und Trennwände zum Tragen.
„Neben seinen hervorragenden Schallschutzeigenschaften zwischen und innerhalb der Wohnungen ist für uns die Wohnqualität entscheidend. Kalksandstein sorgt mit seiner Wärmespeicherfähigkeit in jeder Jahreszeit für Behaglichkeit und reguliert aufgrund der diffusionsoffenen Struktur die Raumluftfeuchte“, berichtet Tobias Ahaus. „Jeder Quadratmeter hat seinen Preis, so kommt es selbstverständlich auch darauf an, keine Fläche zu verschenken und darauf zu achten, dass man trotz zahlreicher Anforderungen schlanke Wandkonstruktionen erhält.“
Im zweiten und dritten Bauabschnitt, werden derzeit die Gebäude an der Saerbecker Straße realisiert. Hier sorgen großformatige KS-PLUS Planelemente für den gewünscht schnellen Baufortschritt. Sie werden bereits zugeschnitten mit anschaulichen Verlegeplänen, beschriftet, nummeriert und wandweise auf Paletten gepackt, bedarfsgerecht auf die Baustelle geliefert. „Die einfache Verarbeitung mit Versetzkränen spart zudem viel Zeit“, so Thomas Ahaus. Decken, Fundamente und Bodenplatten werden in allen Gebäuden mit Stahlbeton realisiert.
Hochwertige Baustoffe aus der Region
Äußerste Sorgfalt und Weitsicht bei der Planung, Entwicklung und Koordinierung der Projekte stehen an erster Stelle. „In der Ausführung arbeiten wir immer mit bewährten, qualifizierten Unternehmen zusammen“, so Tobias Ahaus. „Bei dem Großprojekt an der Saerbecker Straße kommen zudem fast ausschließlich regionale Wandbaustoffe zum Einsatz – für uns ein entscheidender Aspekt für nachhaltigen und zukunftsfähigen Wohnungsneubau.“
Weitere Informationen unter www.ks-original.de
Projektdetails
Bauaufgabe Wohnungsbau |
Architektur/Bauplanung Jörg Suwelack Architekten |
Lage Greven |
Bauunternehmen Ahaus Baugesellschaft, www.ahaus-bau.de |
Grundfläche 4.397 m² |
Bauherr Ahaus Baugesellschaft, Ahaus und Ahaus GbR |
Fertigstellung 2020 |