Städtebau & Quartiersentwicklung
News (4.2023): EffizienzTagung – Ökobilanz Neubauten – Bestandsentwicklung
Foto (Header): © Christian Pauschert – stock.adobe.com
Auszug aus:
15. EffizienzTagung klimaneutral Bauen+Modernisieren
Abbildung: iwb Ingenieure Generalplanung GmbH & Co. KG
Zirkuläres Bauen wird anhand von verschiedenen Beispielen aus der Praxis demonstriert. An Beispielen, wie u. a. einer Altbausanierung nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip sowie dem Neubau einer berufsbildenden Schule, erfahren die Teilnehmer, wie wir möglichst ressourcenschonend und kreislauffähig bauen und sanieren können. Baupraktiker sehen zudem, wie Baustoffe aus Bambus, Stroh und Süßgras bei Neubau und Sanierung eingesetzt werden können.
Die neu veröffentlichte PV-Strategie des Bundes wird am zweiten Konferenztag vorgestellt. Dort können die Teilnehmenden auch ihr Wissen über gebäudeintegrierte Photovoltaik und Mikro-PV-Anlagen vertiefen und interaktiv beim Workshop „Bauphysik verständlich erklären“ Tipps aus Lernpsychologie und Didaktik erhalten. Zu den weiteren Highlights der Tagung zählen der Austausch mit Vertretern der Architects for Future beim Conference Dinner am Freitagabend sowie der Abschluss mit Journalistin und Autorin Susanne Götze.
Die Effizienz-Tagung klimaneutral Bauen+Modernisieren wird von einer Fachausstellung begleitet in der sich alle Unternehmen der Branche mit ihrem zu den Tagungsthemen passendem Portfolio präsentieren und austauschen können.
www.effizienztagung.de
EcoTool zum Abschätzen der Ökobilanz von Neubauten
Foto: ZPF ingenieure
Das Planen und Bauen der Zukunft muss umweltschonender werden. Hierbei ist die Verbesserung der Gesamtbilanz von Gebäuden in Bezug auf Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen entscheidend – und nicht nur einzelne Faktoren wie etwa die Gebäudetechnik oder die Materialwahl und -herstellung. Eine verlässliche Einschätzung der Ökobilanz von Bauvorhaben ist gerade in einer frühen Projektphase wichtig. Bestehende Hilfsmittel wie Tabellen und Datenbanken sind aber komplex und aufwändig zu bedienen.
Deshalb haben ZPF Ingenieure aus Basel ein Werkzeug speziell für die Wettbewerbsphase entwickelt, das einfach, schnell und zuverlässig die Ökobilanz des entworfenen Gebäudes einschätzen kann. Das webbasierte EcoTool ist in Kooperation mit Immobilien Basel-Stadt und der Dienstelle Städtebau und Architektur entstanden. Ab sofort ist das EcoTool frei verfügbar: Auf www.ecotool.org können Planende, Ingenieure und Architekten auf der Grundlage von wenigen Eingaben – Standort, Material und Konstruktion von Wand, Decke sowie Fassade – die ökologische Gesamtbilanz des entworfenen Gebäudes abschätzen und ins Verhältnis zu den Kosten setzen. Wie bei einer ersten Kostenkalkulation liegt die Genauigkeit der Berechnung bei ca. 20 %. EcoTool wird von ZPF Ingenieure in Zusammenarbeit Immobilien Basel-Stadt kontinuierlich weiterentwickelt, ergänzt und aktualisiert. kann auch mit Daten und Normen aus anderen Ländern hinterlegt werden. Versionen in anderen Sprachen sind ebenfalls möglich.
www.ecotool.org
Kostensicherheit bei Bestandsentwicklung
Derzeit werden die Kosten im Bauwesen nach der DIN 276 berechnet. Die Norm ist für den Hochbau von Neubauprojekten erstellt worden und ermöglicht aus Sicht des Verbands für Bauen im Bestand e. V. (BiB) nur ungenügend die Bestandskostenerfassung. Die Ermittlung der Kosten in der Bestandsentwicklung erfordert zusätzliche Kostengruppen, wie beispielsweise planerische und gutachterliche Bestandsvoruntersuchungen, die Berücksichtigung der laufenden Bewirtschaftung oder Rück- und Reparaturleistungen.
Die durch einen Design Thinking Workshop erarbeitete und genannte BIB 276 ist als Leitlinie für den Bestand gedacht. Die BIB sei laut Vorstandsmitglied Nicola Halder-Hass ein lernendes Instrument, das durch die praktische Anwendung vieler verbessert und weiterentwickelt wird und aus der langfristig vielleicht eine DIN 276 Umbau entsteht.
Die BIB 276 deckt Besonderheiten bei Bestandsentwicklungen ab und lehnt sich dabei an die DIN 276 an. So werden beispielsweise Kostengruppen der neuen BIB der DIN zugeordnet, um nach wie vor in bekannten und anerkannten Strukturen zu planen und zu berichten. Die nicht immer eindeutig mögliche Zuordnung verdeutlicht die Notwendigkeit einer eigenen Kostengliederung für den Bestand. Die BIB 276 versteht sich als handhabbare Arbeitstabelle sowie praktische Checkliste, die als roter Faden für den Bestandsumbau genutzt werden kann.
Unter www.fuerbauenimbestand.de/bib-276 ist die Leitlinie kostenfrei verfügbar.