Städtebau & Quartiersentwicklung
News (6.2024): Versicherungslösung für zirkuläres Bauen – Sechs Kommunen ausgezeichnet – Neue Bastion der Reparatur-Kultur
Foto (Header): © Christian Pauschert – stock.adobe.com
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 6.2024
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Neuer Leitfaden von Bundesarchitektenkammer und VBI
ABBILDUNG: VERBAND BERATENDER INGENIEURE
Ab dem 01.01.2025 greift die EU-Taxonomie und wird die deutsche Wirtschaft in vielen Bereichen neu prägen. Als Klassifikationssystem der EU bewertet sie wirtschaftliche Aktivitäten nach ihrem Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit und setzt dabei Standards für nachhaltiges Bauen. Diese klare Regelung soll auch den Zugang zur Finanzierung nachhaltiger Projekte vereinfachen. Gerade für die Planungsbranche bringt die EU-Taxonomie umfassende Veränderungen mit sich. Sich mit den Anforderungen an die Berichterstattung vertraut zu machen, wird für Architektur- und Ingenieurbüros unverzichtbar. Um die Branche auf diese neuen Vorgaben vorzubereiten, haben die Bundesarchitektenkammer und der Verband Beratender Ingenieure einen praxisorientierten Leitfaden entwickelt. Dieser unterstützt Planungsbüros dabei, sich in den komplexen Dokumenten der EU-Taxonomie zurechtzufinden, und gibt konkrete Hinweise zur Umsetzung der Standards. So können Planungsbüros ihre Bauherren, die der Berichterstattungspflicht unterliegen, gezielt und kompetent beraten.
Unter www.vbi.de/service/download kann der Leitfaden heruntergeladen werden.
Kommunale Radverkehrsförderung beschleunigen – Planungsprozesse optimieren
ABBILDUNG: DIFU
Welche Hemmnisse es bei der Radverkehrsförderung in Kommunen gibt und wie sie aus dem Weg geräumt werden, beschreibt eine neue Broschüre, die das Difu im Auftrag des BMBF-Forschungsprojekts KoRa gemeinsam mit Kommunen entwickelt hat. Aktive Mobilitätsformen, insbesondere Radverkehr, sind wesentliche Bausteine der Mobilitätswende. Die Planung, Steuerung und Umsetzung von Radverkehrsprojekten erweist sich in der Praxis jedoch als herausfordernd und Umsetzungsprozesse dauern oft länger als erwartet. Das Projekt untersuchte die Radverkehrsförderung in den drei Modellkommunen Aachen, München und Potsdam sowie in Workshops mit dem projektbegleitenden Städtenetzwerk aus 16 deutschen Kommunen. Im Projektverlauf wurden sowohl Hemmnisse als auch „Good Practices“ der Radverkehrsförderung analysiert. Für kurze und effektive Abstimmungswege und die Koordinierung aller Radverkehrsplanungen hat beispielsweise die Stadt Frankfurt eine besondere Verwaltungsstruktur für den Radverkehr geschaffen. Dadurch hat sie es geschafft, zügig verschiedenste Radverkehrsmaßnahmen umzusetzen – von Markierungslösungen, straßenbegleitenden Radwegen und der Einrichtung von Fahrradstraßen über die Umgestaltung von Knotenpunkten bis hin zur Schaffung von Abstellmöglichkeiten und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität für alle im Straßenraum.
Unter www.difu.de/publikationen kann die Broschüre heruntergeladen werden.
Kooperation zwischen Concular, VHV Allgemeine und MOCEDI
Concular, MOCEDI MODERN INSURANCE und die VHV Allgemeine haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Ziel ist die Förderung der grünen Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft durch die Entwicklung einer ganzheitlichen Versicherungslösung für die speziellen Anforderungen beim zirkulären Bauen. Die geplante Versicherungslösung mit Garantieversicherungselementen wird auf die Herausforderungen des zirkulären Bauens und auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten – in dieser Detailtiefe eine Premiere auf dem deutschen Markt. Vor dem Hintergrund, dass der Gebäudesektor derzeit rund 40% zu den globalen CO₂-Emissionen und 60% zum weltweiten Abfallaufkommen beiträgt, wächst der gesellschaftliche und politische Druck auf die Bau- und Immobilienwirtschaft, klima- und ressourcenschonende Materialien und Technologien zu übernehmen. Unternehmen stehen deshalb zunehmend vor der Herausforderung, sowohl regulatorische als auch ökonomische Anforderungen zu erfüllen. Die Kooperation zielt darauf ab, nachhaltige Bauweisen durch passende Risikoabsicherung zu fördern und gleichzeitig einen neuen Standard in der Immobilien- und Versicherungsbranche zu setzen. Die drei Partner wollen mit ihrer Initiative langfristig den Wandel hin zu ressourcenschonendem Bauen unterstützten. Die geplante Versicherungslösung soll sich vorwiegend an Projektentwickler, Bauträger und Bestandshalter richten.
Weitere Informationen: www.vhv-bauexperten.de
Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“
BILD: PETER HIMSEL | DIFU
Mehr und mehr deutsche Kommunen erneuern mit Klimaschutzmaßnahmen ihre Infrastruktur vor Ort, senken den Energieverbrauch öffentlicher Einrichtungen und verbessern ihre Verkehrsangebote. Sechs Kommunen wurden nun für besonders vorbildliche Klimaschutzmaßnahmen belohnt. Als Gewinner beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ können sich die Städte, Gemeinden und Landkreise über je 40.000 Euro Preisgeld für weitere Klimaschutzaktivitäten freuen. Der Wettbewerb soll vorbildliche Klimaschutzprojekte bekannt machen, verstetigen und weitere Kommunen zur Nachahmung anregen. Vergeben wurden die Auszeichnungen im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin durch Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Prof. Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer am Difu. Das Difu führt den bundesweiten Wettbewerb mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. In den drei Kategorien gab es jeweils zwei gleichrangigen Preisträgerkommunen 2024:
— Kategorie 1: Großstädte und Städte (22 Bewerbungen) – Stadt Oberhausen: „Intelligentes Energiemanagement für Lehrschwimmbäder“ und Landeshauptstadt Kiel: „Klimaneutraler Neubau der Feuer- und Rettungswache Nord“
— Kategorie 2: Mittel- und Kleinstädte (25 Bewerbungen) – Stadt Borken: „Vom Fabrikgelände zum klimagerechten Neubaugebiet“ und Hansestadt Lüneburg: „Mit Holz, Stroh und Lehm zum nachhaltigen Grundschul-Hort“
— Kategorie 3: Landkreise und kleine Gemeinden (36 Bewerbungen) – Energiestadt Lichtenau: „Sanierung der Realschule zum Klima-Campus“ und Landkreis Bamberg: „Mit Mobilstationen auf dem Weg zur Verkehrswende“
Mehr unter: www.klimaschutz.de/wettbewerb2024
Verband für Bauen im Bestand (BIB) gründet BIB Academy
Der Verband für Bauen im Bestand e. V. (BiB) wird zukünftig eng mit Bildungsinstitutionen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen in der Immobilienwirtschaft, Architektur und im Bauwesen zusammenarbeiten und hat deswegen die BiB Academy gegründet. Die Kooperationen soll die Integration neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und praxisorientierter Methoden des Bauens im Bestand in Lehre- und Ausbildungsprogramme gewährleisten. Ein zentraler Aspekt ist es somit, den Fokus der Bau- und Immobilienbranche von Neubauten auf das Bauen im Bestand zu verlagern. Da Neubau deutlich mehr CO₂-Emissionen verursacht als die Umgestaltung bestehender Gebäude, ist es wichtig, das Wissen über nachhaltige Baupraktiken stärker in der Ausbildung zu verankern. Dadurch wird die Innovationskraft der Branche gestärkt und nachhaltige Baupraktiken sowie das Handwerk werden gefördert.
Weitere Informationen:
www.fuerbauenimbestand.de
Auslobung des Wettbewerbs „Preis soziale Stadt 2025“
ABBILDUNG: BUNDESVERBAND FÜR WOHNEN UND STADTENTWICKLUNG E. V.
Der Wettbewerb „Preis Soziale Stadt“ feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit der Auslobung der Ausgabe 2025. Bis zum 31.01.2025 können sich Projekte bewerben, die im Sinne sozialer Quartiersentwicklung den nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken sowie Integration und ein gutes Miteinander fördern. Gemeinsam rufen der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., der Deutsche Städtetag, der AWO Bundesverband, der Deutsche Mieterbund und der GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. zur Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb auf. Um den Preis können sich Projekte bewerben, die im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes in der sozialen Stadtentwicklung aktiv sind und die Planungsphase überwunden haben. Der Preis Soziale Stadt ist offen für alle Projekte und Akteure. Er richtet sich in erster Linie an die klassischen Handlungsträger der Stadtentwicklung wie Kommunen, Wohnungsunternehmen, private Investoren oder freie Wohlfahrtspflege. Bewerben können sich Projekte jeder Größe, kleinteilige Initiativen genauso wie große, komplexe Quartiersprojekte. Projekte, die an einem früheren Wettbewerb „Preis Soziale Stadt“ teilgenommen haben, können nochmals eingereicht werden, wenn ihre Verstetigung gelungen ist oder neue Aspekte den bisherigen Projektansatz erweitert haben. Die Projekte müssen über das Planungsstadium hinausgehen und sich in der Umsetzungs- oder Verstetigungsphase befinden.
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich über das Online-Portal www.einreichung.preis-soziale-stadt.de.