Städtebau & Quartiersentwicklung
News (6.2022). Deutscher Holzbaupreis – Klimaangepasste Gebäude und Liegenschaften – Lowtech Design
Foto (Header): © Christian Pauschert – stock.adobe.com
Auszug aus:
QUARTIER
Ausgabe 6.2022
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Inhalte des Beitrags
Deutscher Holzbaupreis
Es ist wieder soweit: Die in Deutschland älteste und prominenteste Auszeichnung für Holzbau-Architektur wird vergeben. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen lobt Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes – den Deutschen Holzbaupreis 2023 aus.
Er würdigt realisierte Gebäude und Gebäudekomponenten, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen bestehen und das Anwendungsspektrum des Baustoffes Holz vorbildlich darstellen. Die einzureichenden Bauwerke sollen von hoher gestalterischer Qualität sein. Voraussetzung ist ferner, dass sie im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes umweltfreundliche und ressourcensparende Aspekte berücksichtigen. Die Auslobung erfolgt in drei Kategorien: „Neubau“, „Gebäude im Bestand“ sowie „Innovative Planungs- und Baukonzepte“.
Abgabeschluss der digital einzureichenden Unterlagen ist der 15. Januar 2023. Das Preisgeld beträgt insgesamt 20.000 Euro. Die Bewertung der eingereichten Projekte übernimmt eine unabhängige Jury.
Alle Informationen und Unterlagen sind auf der Internetseite www.deutscher-holzbaupreis.de zu finden.
Veröffentlichung
ABBILDUNG: BBSR
Das Klima ändert sich. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels bereits heute mess- und spürbar. Infolge der Klimaveränderungen kommt es häufiger zu Extremwetterereignissen wie Hitze, Starkregen und Hochwasser sowie Sturm und Hagel. Das Bauwesen ist als einer der ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren nicht nur Mitverursacher für die klimatischen Veränderungen, sondern auch in besonderen Maßen von den Extremwetterereignissen betroffen. Liegenschaften und Gebäude in Deutschland sind an diese klimatischen Veränderungen in vielen Fällen noch nicht flächendeckend angepasst. Gleichzeitig tragen gezielte (bauliche) Anpassungsmaßnahmen maßgebend zum Objektschutz bis hin zur Förderung der Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit der Menschen bei. An diese Herausforderungen, Handlungsfelder und Gestaltungsspielräume knüpfen die Inhalte dieser Broschüre an. Ziel ist einerseits, über die Auswirkungen und Hintergründe des anthropogenen Klimawandels aufzuklären, und andererseits, fachliche und bautechnische Handlungsempfehlungen für die Bereiche „Liegenschaft“ und „Gebäude“ bereitzustellen. Damit sollen Planenden, Architektinnen und Architekten sowie Eigentümerinnen und Eigentümern Entscheidungshilfen und konkrete Lösungsvorschläge zur Erstellung einer klimaangepassten Architektur an die Hand gegeben werden.
Die Broschüre steht unter www.bbsr.bund.de kostenlos zum Download zur Verfügung.
Studie des DIFU zur Nutzungsvielfalt
ABBILDUNG: DIFU
Onlineshopping, Coronapandemie, Ukrainekrieg, Klimawandel – die Folgen wirken sich auch auf Deutschlands Innenstädte aus: Sinkende Umsätze im lokalen Einzelhandel, weniger Kundschaft in der City, weiter steigende Gewerbe- und Wohnungsmieten durch eskalierende Energiepreise, mangelnde Aufenthaltsqualität durch Hitze – dies sind nur einige der Auswirkungen. Aber welche Handlungsoptionen haben Kommunen, um in den Stadtzentren Leerstand zu vermeiden, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen und den Innenstadtbesuch langfristig attraktiv zu machen? Diesen und weiteren Fragen ging das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in einem interdisziplinären Forschungsprojekt nach. Die daraus entstandene Difu-Studie „Frischer Wind in die Innenstädte“ (als PDF kostenfrei online) soll einen Debattenbeitrag zur künftigen Ausrichtung der Innenstädte liefern und eine kritische Reflexion der bisherigen und zukünftigen Innenstadtpraxis anregen. Das Forschungsteam benennt in der Publikation die dafür notwendigen „Transformationsbausteine“ und zeigt daraus folgende Handlungsoptionen für Kommunen auf.
„Die Innenstadt ist ein Gemeinschaftswerk. Die jetzt notwendige Transformation kann sich für Kommunen als Chance erweisen, die Stadtgesellschaft in diesen wichtigen Prozess einzubinden,“ so Difu-Wissenschaftlerin Sandra Wagner-Endres. „Einige Städte zeigen dies bereits, wie die Studie zeigt: Für „frischen Wind in der Innenstadt“ braucht es große Ideen und die Bereitschaft mutige Entscheidungen zu treffen.“
Weitere Informationen, Materialien und einen Link zum Video-Kurzvortrag finden Sie unter: www.difu.de/17523
Wettbewerb „Preis soziale Stadt 2023“ ausgelobt
Die Bewerbungsphase zum „Preis Soziale Stadt 2023“ hat gestartet. Gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag, dem AWO Bundesverband, dem Deutschen Mieterbund und dem GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. ruft der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. zur Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb auf. Bis zum 16. Januar 2023 können sich Projekte bewerben, die im Sinne sozialer Quartiersentwicklung den nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken sowie Integration und ein gutes Miteinander fördern.
Lebenswerte Stadtteile sind die Grundlage von Integration und sozialem Zusammenhalt. In unserer sozial immer stärker differenzierten Gesellschaft geht es daher darum, das Zusammenleben der Menschen in ihren Nachbarschaften zu unterstützen, ihre Lebensperspektiven und den Zugang zu Bildung zu verbessern sowie Konflikte in den Quartieren zu vermeiden. „Viele Projekte erweisen sich als regelrechte ‚Schatztruhen‘ in den Städten, die die Menschen vor Ort mit Ideen füllen, um das Miteinander im Stadtquartier zu stärken. Diese vielen Engagements im Kleinen und Großen sind wichtige Stabilisatoren lokaler Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, so vhw-Vorstand Prof. Dr. Jürgen Aring zur inzwischen zwölften Auslobung des Wettbewerbs.
Weitere Informationen unter: www.preis-soziale-stadt.de
Buchvorstellung
Robuste Architektur – Lowtech Design
Hrsg.: Edeltraud Haselsteiner
Mit Beiträgen von Thomas Auer, Gaetano Bertino, Edeltraud Haselsteiner, Anna Heringer, Johannes Kisser, Andrea Klinge, Steffi Lenzen, Bernhard Lipp, Ute Muñoz-Czerny, Eike Roswag-Klinge, Ursula Schneider, Helmut Schöberl, Bertram von Negelein, Maria Wirth, Thomas Zelger
Edition DETAIL, München, 2022
200 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-95553-585-8
59,90 Euro
ABBILDUNG: DETAIL
Eines der dringendsten Gebote unserer Zeit lautet Energiesparen: Nicht nur, weil sich gerade eine Energiekrise anbahnt, sondern weil Klimawandel und Ressourcenverschwendung dies schon längst erfordern. Welchen Beitrag kann die Architektur dazu leisten? Braucht es dazu zwingend mehr Technologie, etwa intelligente und komplexe Systeme? Die Energiewende kann sicherlich nur mit einem gewissen Maß an Technik gelingen, doch liegt darin nicht die alleinige Lösung – im Gegenteil.
Edeltraud Haselsteiner, Herausgeberin des DETAIL-Bandes Robuste Architektur – Lowtech Design, plädiert für Lowtech als Designprinzip und zeigt alternative Wege zu einer nachhaltigen Architektur auf. In diesem Buch geht es um Dauerhaftigkeit statt Hightech, denn nur ein Gebäude, das lange steht und funktioniert, ist ein nachhaltiges Gebäude. Eine solche Haltung verlangt eine gründliche Planung und eine ganzheitliche Betrachtung weit über die Fertigstellung eines Gebäudes hinaus. Dazu gehören lokale Gegebenheiten wie das Klima, die vor Ort verfügbaren Werkstoffe (idealerweise nachwachsend, recycelt oder recycelbar) und das ansässige Handwerk, das die bewährten und traditionellen Konstruktionsweisen kennt. Das robuste Gebäude entsteht bedarfsorientiert, und die Partizipation der Nutzenden gewährleistet eine hohe Akzeptanz. Zusammen mit heutigen Planungswerkzeugen und Forschungserkenntnissen entstehen daraus Designstrategien für eine klimapositive Zukunft: Ökologisch, ökonomisch, sozial und partizipativ.